Nachhaltigkeits-Ratingagenturen füllen anhand der vorliegenden unternehmenseigenen und externen Quellen einen Ratingreport aus und senden diesen an das Unternehmen. Das Unternehmen wird aufgefordert, diese Angaben zu ergänzen. Bei vorliegenden Kontroversen wird das Unternehmen um eine Stellungnahme gebeten.

Kontroversen liegen z. B. dann vor, wenn die Quellen auf Verstöße gegen ILO-Kernarbeitsnormen oder auf unlautere Geschäftspraktiken wie Steuerbetrug hinweisen; unter kontroverse Geschäftspraktiken können auch Tierversuche fallen.

Einige Nachhaltigkeits-Ratingagenturen, darunter oekom research, stellen den Unternehmen die Ratingberichte abschließend kostenlos zur Verfügung. Damit soll für die Unternehmen nachvollziehbar gemacht werden, wie die Ratingnote zustande gekommen ist.

Auf den Internetseiten der Nachhaltigkeitsratingagenturen finden sich oftmals ausführliche Informationen zum Researchprozess.[1]

 
Wichtig

Bedeutung der Nachhaltigkeitsratings für Investoren

Obwohl Nachhaltigkeits-Ratingagenturen in ihren Berichten zum Teil zu völlig unterschiedlichen Einschätzungen kommen, stellen Ratingberichte eine zentrale Grundlage für die Entscheidungen von nachhaltigen Investoren dar.[2] So zeichnet sich z. B. aus Sicht der KfW eine Entwicklung ab, bei der Investoren verstärkt nicht nur betriebswirtschaftliche Kennzahlen, sondern auch ESG-Kriterien berücksichtigen. Unternehmen, die sich am Kapitalmarkt refinanzieren wollen, sollten daher entsprechende Informationen bereithalten und für größtmögliche Transparenz sorgen.[3]

[1] Vgl. z. B. www.imug.de.
[2] Vgl. Stichwort "Ratingagenturen und Research-Netzwerke", in: Lexikon der Nachhaltigkeit.
[3] Einschätzung von Nathalie Cahn, stellv. Pressesprecherin für den Bereich Kapitalmarkt der KfW Bankengruppe, vom 14.10.2014.

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