Bei Arbeiten mit Polyurethanharzprodukten ist das Tragen von Schutzkleidung, Schutzhandschuhen und Schutzbrillen erforderlich. Zudem sollte die Haut sorgfältig gereinigt und gepflegt werden.

Augen- und Gesichtsschutz

Beim Mischen der Komponenten oder bei der Gefahr von Spritzern ist eine Schutzbrille aufzusetzen. Bei Arbeiten über Kopf, bei der Spritzverarbeitung oder der Rissverpressung ist ein Gesichtsschutzschild zu empfehlen.

Atemschutz

Bei der Verarbeitung von Polyurethansystemen kann die Verwendung von Atemschutz notwendig sein. Grundsätzlich ist vor der Verwendung von Atemschutz zu prüfen, ob die inhalative Belastung durch technische Maßnahmen (Lüftung, Absaugung) so weit reduziert werden kann, dass die Arbeitsplatzgrenzwerte eingehalten werden.

Ist dies nicht möglich und muss Atemschutz getragen werden, sind Atemschutzgeräte mit Filtern gegen organische Gase und Dämpfe (A-Filter, Kennfarbe braun) zu verwenden. Es gibt auch Empfehlungen von Filter-Herstellern, B-Filter für Isocyanate einzusetzen. Empfehlenswert sind gebläseunterstützte Atemschutzgeräte.

Beim Spritzen werden feine Aerosole freigesetzt; es sind Kombinationsfilter z. B. vom Typ A2P2 oder umgebungsluftunabhängige Atemschutzgeräte zu verwenden.

Da die inhalative Gefährdung bei Tätigkeiten mit Isocyanaten im Vordergrund steht, sind detaillierte Angaben hierzu in den folgenden Abschnitten zu den speziellen Verarbeitungsarten aufgeführt.

Handschuhe[1]

Viele lösemittelhaltige Produkte enthalten Kombinationen aus Lösemitteln (Kohlenwasserstoffe, Ketone und Acetate) für die es i. Allg. keine über eine gesamte Schicht beständigen Handschuhmaterialien gibt.

Beim Tragen von Schutzhandschuhen ist Folgendes zu beachten:

  • Nur Handschuhe verwenden, die eine ausreichende Beständigkeit aufweisen. Bei Lederhandschuhen oder nitrilgetränkten Baumwollhandschuhen handelt es sich nicht um Chemikalienschutzhandschuhe.
  • Schutzhandschuhe niemals über schmutzige oder feuchte Hände anziehen.
  • Nie Handschuhe verwenden, die beschädigt, aufgequollen oder innen verunreinigt sind.
  • Handschuhe so oft wie nötig wechseln, max. für eine Schicht verwenden.
  • Zur Vermeidung von übermäßigem Schwitzen im Inneren der Handschuhe können Baumwollhandschuhe zum Unterziehen benutzt werden.

Das Ausziehen von verschmutzten Handschuhen birgt das Risiko des Hautkontaktes. Daher muss das Ausziehen von Handschuhen geübt werden. Informationen zum richtigen Ausziehen[2] liefern z. B. die Berufsgenossenschaften.

Arbeitskleidung/Schutzkleidung

Bei Arbeiten mit Polyurethanharzen ist passende Schutzkleidung zu tragen. Zusätzlich zur normalen Arbeitskleidung (lange Hose, langärmeliges Hemd oder T-Shirt) können je nach Tätigkeit Einwegschutzanzüge, Einwegschutzhosen, Schürzen, Überzieher, Ärmelschoner o. Ä. notwendig sein. Unbedeckte Hautstellen sind soweit wie möglich zu vermeiden, auch bei heißem Wetter. Beim Verlegen und Beschichten von Böden sollten Gummistiefel getragen werden. Beim Gang über feuchtes Material müssen Nagelschuhe getragen werden.

Kleidungsstücke, die mit Polyurethanharz verunreinigt wurden, sind umgehend zu wechseln. Einweg-Kleidung sollte entsorgt werden. Verunreinigte Arbeitskleidung darf nicht mit Straßenkleidung in Berührung kommen.

Hautpflege

Hautpflegemittel tragen dazu bei, dass die Haut in einem guten Zustand bleibt und sich nach einer Hautbelastung schneller regeneriert. Deshalb sollten die Hände nach der Arbeit mit einem Hautpflegemittel eingecremt werden.

Hautcreme nie als Ersatz für Schutzhandschuhe verwenden! Auch spezielle "Hautschutzcremes" haben keine Schutzwirkung und können daher das Auftreten von Hauterkrankungen nicht verhindern.

[1] Hinweise zu geeigneten Schutzhandschuhen bei Tätigkeiten mit lösemittelfreien Isocyanaten sind in Abschn. 5 zu finden.
[2] www.dguv.de/ifa/de/pra/chemikalienschutzhandschuhe/faq/frage4/index.jsp

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