Schadstoffe sind in vielen Produkten enthalten und manche können nicht durch ungefährliche Stoffe ersetzt werden. Dann geht es darum, das Risiko so gering wie möglich zu halten und evtl. Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Zur Gefährdungsbeurteilung eines Arbeitsplatzes gehört u. a. die Schadstoffmessung. Doch das ist bei Emissionen aus Bürogeräten gar nicht so einfach.

Vor offensichtlichen oder messbaren Gefahren kann man sich gut schützen. Kann man etwas aber nicht anfassen, riechen oder sehen, ist es schwierig, auf die Gefahr hinzuweisen. Schutzmaßnahmen greifen schlechter, wenn man nicht erkennen kann, wogegen sie wirken. Doch gerade solche "unsichtbaren" Gefahren bannt man am besten durch präventive Maßnahmen.

Die Bundesanstalt für Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit (BAuA) weist z. B. darauf hin, dass Räume, in denen sich Laserdrucker oder Kopiergeräte befinden, hinreichend groß und gut belüftet sein sollten.[1] Beim Drucken in größerem Umfang empfiehlt die BAuA, dass das Gerät in einem seperaten und gut belüfteten Raum aufgestellt wird.[2]

Außerdem müssen Beschäftigte, die etwa beim Kartuschenwechsel mit Toner in Kontakt kommen können, über notwendige Schutzmaßnahmen unterwiesen werden.

 
Praxis-Tipp

Sicherer Umgang mit Toner und Druckerzeugnissen

  • Richten Sie bei täglich umfangreichen Druckaufträgen einen Gruppendrucker ein.
  • Stellen Sie Laserdrucker und -kopierer in einen separaten, gut belüfteten Raum. So bleiben Emissionen, wie Lärm, Wärme und Staub, außen vor.
  • Tauschen Sie Tonerkartuschen immer komplett aus.
  • Schütteln Sie vermeintlich leere Tonerkartuschen nicht.
  • Öffnen Sie Kartuschen nie gewaltsam.
  • Richten Sie die Abluftöffnung eines Druckers oder Kopierers nicht auf Personen.
  • Blättern Sie bedrucktes Papier nicht mit angefeuchtetem Finger um.

Mehr Sicherheit durch gerätekundige Person

Am sichersten ist es, wenn für jeden Drucker und Kopierer eine Person verantwortlich ist. Auf einem Aufkleber am Gerät sollte der Name dieser gerätekundigen Person stehen. Und ein Servicetechniker sollte sie in ihre Aufgaben einweisen.

Informieren kann sich jeder

Jeder im Betrieb, der druckt, kann sich über das Gerät sowie über den Toner informieren. Dafür stehen folgende Unterlagen zur Verfügung:

  • Bedienungsanleitung,
  • Umweltdatenblätter,
  • Sicherheitsdatenblätter.

Mögliche Schulungsthemen

Für mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz bieten sich praktische Schulungen rund ums Thema an, wie:

  • Kopieren von dicken Büchern und großen Seiten,
  • Sparmodus zum Drucken einstellen.[3]
 
Praxis-Tipp

Planung eines Drucker- und Kopiererraums

Bei der Neuplanung von Büroräumen kann man von Anfang an einen separaten Drucker- und Kopierraum einplanen. Doch auch nachträglich lässt sich von einem größeren Raum ein kleinerer abtrennen. Als Erstes sollte geklärt sein, wie oft gedruckt und kopiert wird und ob mehrere Personen zusammen ein Gerät nutzen können.

  • Kopiergeräte dürfen nicht in Flucht- und Rettungswegen stehen. Auch in Sozialräumen, in den gegessen und getrunken wird, haben die Geräte nichts zu suchen.
  • Ist ein Raum kleiner als 10 m2 oder 25 Kubikmeter, wird es eng. Hier sollte zusätzlich zum Kopierer kein Dauerarbeitsplatz eingerichtet sein.
  • Der Raum sollte gut zu belüften sein.
  • Fensterlose, kleine Räume brauchen eine Absauganlage.
  • Fußbodenbelag und Untergrund müssen gut zu reinigen und feucht abzuwischen sein.
  • Um die Geräte herum sollte genug Platz sein, damit einfach gereinigt und gewartet werden kan.
  • Tageslicht oder ausreichend künstliche Beleuchtung erleichtern die Arbeit beim Reinigen und Warten.
  • Bei schattenfreier Beleuchtung lässt sich die Qualität von Fotokopien und Ausdrucken am besten prüfen. Deshalb sollte der Raum eine helle Decke mit einem Lichtreflexionsgrad über 80 % und einem Diffusionsgrad von über 85 % haben.
  • Um leicht brennbare Materialien, Chemikalien und Tonerkartuschen sicher aufzubewahren, sollte ein abschließbarer Schrank im Raum untergebracht sein.
  • Durch häufig benutzte Türen dringt der Lärm auch in die Büroräume. Der Geräuschpegel kann mit Decken- und Wandabsorbern im Kopierer- und Druckerraum reduziert werden.
  • Türen von Kopierräumen dürfen nicht offenstehen, damit bei Kopiererbränden der Rauch nicht in die Flucht- und Rettungswege dringt.
  • Das Rauchen ist in Kopierräumen untersagt.
  • Arbeitsschutzrechtliche Vorschriften fordern keine Brandmelder; in Sonderbauvorschriften, wie etwa Verkaufsstättenverordnung, werden allerdings Brandmeldeanlagen verlangt. Lassen Sie sich von der Feuerwehr beraten.

Kopierer- und Druckerräume haben noch weitere Vorteile: Die Mitarbeiter bewegen sich öfter. Und fast jedes Mal begegnen sie Kollegen. Solche informellen Treffen tragen viel zu einem guten Betriebsklima bei und fördern die Kommunikation.

[1] Merkblatt, Tonerstaub und Emissionen von Druckern und Kopierern am Arbeitsplatz, 2015
[2] Schutzleitfaden 130 "Drucken, Kopieren", BAuA, 2013.
[3] BAuA, Faltblatt "Tonerstaubbelastung am Arbeitsplatz vermeiden", www.baua.de/de/Publikationen/Faltblaetter/F43.html.

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