Bedingt durch die Unvorhersehbarkeit der Achsbewegungen werden hohe Anforderungen an die Sicherheit von Robotern gestellt. Die Gefahren bestehen in den für den Menschen oft unvorhersehbaren, komplexen Bewegungsmustern und starken Beschleunigungen, bei gleichzeitig enormen freigesetzten Kräften. Arbeiten neben einem ungesicherten Industrieroboter können zu schweren bis tödlichen Verletzungen führen.

Daher wurde im Rahmen der Konkretisierung der grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen der Maschinenrichtlinie relativ früh eine spezielle roboterspezifische Norm veröffentlicht (EN 775:1992 Industrieroboter – Sicherheit, mittlerweile zurückgezogen).

Die grundlegenden Schutzmaßnahmen bestehen aus der Trennung des Bewegungsraums von Roboter und Mensch mithilfe von Schutzzäunen mit gesicherten Zugängen. Außerdem sind Sonderbetriebsarten mit speziellen Sicherheitsmaßnahmen definiert, die ein Betreten des Gefahrbereichs (z. B. beim Teachen) ermöglichen. Diese Maßnahmen bestehen normalerweise aus dem Einleiten Gefahr bringender Bewegungen mit Zustimmtastern bei gleichzeitig sicher reduzierter Geschwindigkeit der Roboterbewegungen.

Mit der Roboter-Sicherheitsnorm EN ISO 10218-1:2006 wurde den aktuellen Entwicklungen zu sog. Assistenzrobotern Rechnung getragen. Es wurden zusätzliche Sicherheitsanforderungen zu kollaborierenden Robotern (Produktionsassistent) und synchronisierten (kooperierenden) Robotern formuliert.

Die EN ISO 10218-1 wurde mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU C 104 vom 8.5.2007 in Kraft gesetzt und ersetzt seit diesem Zeitpunkt die EN 775.

Ergänzende Angaben zur Risikoanalyse bei kollaborierenden Robotern enthält die Technische Spezifikation DIN ISO/TS 15066:2017.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Arbeitsschutz Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge