Radioaktivität im physikalischen Sinne bezeichnet die Eigenschaft von Atomkernen, sich spontan in Kerne eines anderen Elementes umzuwandeln und dabei eine Teilchen- oder Wellenstrahlung, die Kernstrahlung, auszusenden. Atomkerne, die diese Eigenschaft besitzen, nennt man Radionuklide. Dieser physikalische Vorgang der Kernumwandlung wird üblicherweise, aber unzutreffend "Zerfall" genannt, im Englischen "decay". Erst bei der Kernspaltung, wie sie in Kernreaktoren abläuft, spricht man zu Recht von "Kernzerfall".

Abb. 1: Was bedeutet Radioaktivität?

Im heutigen Sprachgebrauch versteht man unter Radioaktivität dagegen meistens einen Stoff oder eine Substanz, die Radionuklide enthält, und spricht dann je nachdem von einer "starken" oder "schwachen" Aktivität. Nach Tschernobyl waren z. B. die Milch und der Salat "radioaktiv".

Die von radioaktiven Kernen ausgesandte Strahlung ist ein Energieträger. Diese Energie kann, wenn sie wieder in Materie absorbiert wird, Strukturänderungen bewirken. In lebendem Gewebe bedeutet das meist Zellschäden mit negativen Auswirkungen auf den Gesamtorganismus. Damit stellt der Umgang mit Radioaktivität ein potenzielles Gesundheitsrisiko für den Menschen dar und erfordert spezifische Schutzmaßnahmen.

 
Wichtig

Umgangssprache

In der Umgangssprache wird für diese Kernstrahlung häufig, aber physikalisch unkorrekt der Ausdruck "radioaktive Strahlung" benutzt.

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