Als Oberberghauptmann Carl von Carlowitz 1713 den Begriff Nachhaltigkeit für sein Konzept der Forstbewirtschaftung prägte, hätte er sicherlich nicht gedacht, wie universell dieser Begriff mittlerweile verwendet wird. Die Ursprünge für das heutige Verständnis liegen in den Überlegungen des Club of Rome (1972) und der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Bericht 1987).

1998 stand der Begriff Nachhaltigkeit in der Liste "Wort des Jahres" und er wird zum Teil inflationär benutzt. Generell handelt es sich bei diesem Begriff um eine Beschreibung mit qualitativem Inhalt, ähnlich wie Glück, Gerechtigkeit oder Freiheit. In diesem Sinne kann mit Nachhaltigkeit jede Form des durchdachten und langfristig angelegten Handelns und Wirtschaftens verbunden werden. Gerade deshalb ist es für Unternehmen wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und dies offensiv anzugehen.

 
Praxis-Beispiel

Der Begriff nachhaltige Entwicklung

Brundtland-Bericht, 1987 – Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung
"Nachhaltige oder dauerhafte Entwicklung strebt an, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können."

Definition nach dem Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesrepublik (September 2006)
"Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also: Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben."

Konzept Nachhaltigkeit

Im Abschlussbericht der Enquete-Kommission "Schutz des Menschen und der Umwelt – Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung (Deutscher Bundestag 1998)" wird zusammengefasst, was seit der Rio-Konferenz (1992) unter Nachhaltigkeit verstanden wird:

"In Deutschland reift allmählich die Erkenntnis, dass mit dem Leitbild der nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung wichtige Entwicklungslinien auch jenseits der ökologischen Dimension angesprochen werden. Aufgrund der komplexen Zusammenhänge zwischen den 3 Dimensionen bzw. Sichtweisen von Ökologie, Ökonomie und Sozialem müssen sie integrativ behandelt werden. Dabei geht es – bildhaft gesprochen – nicht um die Zusammenführung dreier nebeneinander stehender Säulen, sondern um die Entwicklung einer dreidimensionalen Perspektive aus der Erfahrungswirklichkeit".

Die "Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie" berücksichtigt die "Agenda 2030" für nachhaltige Entwicklung und orientiert sich seit 2016 an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals (SDGs)).

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