3.2.1 Wichtung der Masse

Bewertet werden hier das Gewicht der Last und des Fördermittels (zu bewegende Masse) und die Art, wie es transportiert wird.

 
Achtung

Zu bewegende Masse

Zu bewegende Masse = Gewicht des Fördermittels plus Gewicht der Ladung

Beim Lastgewicht wird zwischen rollender und gleitender Bewegung unterschieden. Bei rollender Bewegung werden die folgenden Transportarten unterschieden:

  • Last wird gerollt,
  • Sackkarren,
  • Wagen, Roller, Trolleys ohne Bockrollen, d. h. nur mit Lenkrollen ohne Bockrollen,
  • Handwagen, Handhubwagen, Rollenbahnen, Gleiswagen, Wagen mit Bockrollen,
  • Manipulatoren, Seilbalancer.
 
Wichtig

Bockrollen

Bockrollen sind nicht lenkbare Rollen. Besser sind Kombination von Bockrollen in der Mitte und Lenkrollen an den Enden.

3.2.2 Wichtung der Positionierbarkeit

Geringe Positionierbarkeit heißt:

  • keine Vorgabe des Fahrwegs,
  • die Last kann ausrollen oder wird am Anschlag gestoppt.

Hohe Positionierbarkeit heißt:

  • die Last ist genau zu positionieren und anzuhalten,
  • der Fahrweg ist exakt einzuhalten,
  • häufige Richtungswechsel.

Die Positionierbarkeit wird mit der Bewegungsgeschwindigkeit bewertet:

  • langsam: die Last wird weniger als 0,8 m pro Sekunde bewegt,
  • schnell: 0,8 m/s bis 1,3 m/s.
 
Wichtig

Geschwindigkeit

Die mittlere Schrittgeschwindigkeit beträgt 1 m pro Sekunde.

3.2.3 Wichtung der Körperhaltung

Die Piktogramme im Formular zeigen typische Körperhaltungen, die 4 Bewertungsklassen zugeordnet sind:

  1. Rumpf aufrecht, keine Verdrehung, was sehr selten ist,
  2. Rumpf leicht vorgeneigt oder leicht verdreht oder einseitiges Ziehen,
  3. stärkere Neigung des Körpers in die Bewegungsrichtung, Hocken, Knien, Bücken,
  4. Kombination von Bücken und Verdrehen.
 
Achtung

Kombinierte Bewegungen

Der Bewegungsablauf beim Anfahren und Abbremsen sollte kritisch kontrolliert werden – häufig sind das kombinierte Bewegungen. Die Sichtverhältnisse entscheiden oft über die Körperhaltung.

Treten kombinierte Bewegungen selten auf, können sie vernachlässigt werden.

3.2.4 Beschaffenheit des Fahrwegs

Unterteilung:

  1. Der Fahrweg ist überall eben, glatt, fest, trocken, ohne Neigung.
  2. Der Fahrweg ist meist glatt und eben, mit kleineren Schadstellen/Störungen, ohne Neigung.
  3. Mischung aus Pflaster, Beton, Asphalt, geringfügige Neigungen (bis 2°/4 %), abgesenkte Bordsteinkanten.
  4. Mischung von grob gepflastert, fester Sand, geringfügige Neigungen, kleinere Kanten/Schwellen.
  5. Unbefestigter oder grob gepflasterter Fahrweg, Schlaglöcher, starke Verschmutzung, geringfügige Neigungen, Absätze, Schwellen.
  6. Zusatzpunkte: bei erheblichen Neigungen (2–4°/4–8 % oder 5–10°/9–18 %) oder Treppen (nur für die Nutzung von Treppenkarren)

3.2.5 Wichtung der Ausführungsbedingungen

Hier wird folgendermaßen unterschieden:

  1. Regelmäßig stark erhöhte Anfahrkräfte durch Einsinken in den Boden oder Verkeilung von Flurförderzeugen.
  2. Häufige Fahrtunterbrechung mit/ohne Abbremsen.
  3. Viele Richtungswechsel oder Kurven, häufiges Rangieren.
  4. Die Last ist exakt zu positionieren und anzuhalten, Fahrweg ist exakt einzuhalten.
  5. Erhöhte Bewegungsgeschwindigkeit (ca.1–1,3 m/s)

3.2.6 Eigenschaften Flurförderzeug/Hängebahn/Hängekran:

Diese Zwischenwichtung wird unterteilt in:

  1. Keine geeigneten Handgriffe oder Konstruktionsteile für die Krafteinleitung.
  2. Keine Bremse beim Fahren auf Neigungen (mehr als 2°/3 %).
  3. Unangepasste Rollen (z. B. zu klein auf weichem oder unebenem Boden).
  4. Defekte Rollen (ausgeschlagen, schleifend, schwergängig, zu geringer Luftdruck).
  5. Es liegen keine ungünstigen Eigenschaften vor.

3.2.7 Arbeitsorganisation/zeitliche Verteilung:

Diese wird in 3 Kategorien eingeteilt:

  1. Gut: Häufig Belastungswechsel durch andere Tätigkeiten (mit anderen Belastungsarten) / ohne enge Abfolge von höheren Belastungen innerhalb einer Belastungsart an einem Arbeitstag.
  2. Eingeschränkt: Selten Belastungswechsel durch andere Tätigkeiten, gelegentlich enge Abfolge von höheren Belastungen innerhalb einer Belastungsart während eines Arbeitstags.
  3. Ungünstig: Kein/kaum Belastungswechsel durch andere Belastungsarten/Tätigkeiten, häufig enge Abfolge von höheren Belastungen einer Belastungsart an einem Arbeitstag mit temporären Belastungsspitzen.
 
Achtung

Dokumentation

Sicherheitsrelevante Merkmale sollten im Textfeld "Überprüfung des Arbeitsplatzes aus sonstigen Gründen" am Ende des Formulars dokumentiert werden.

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