Grundsätzlich gelten bei der Arbeitsgestaltung die arbeitswissenschaftlichen Prinzipien der menschengerechten Gestaltung (§ 2 Abs. 1 ArbSchG). Die Arbeit soll sein:

  • ausführbar,
  • schädigungslos erträglich,
  • zumutbar,
  • zufriedenstellend.

An erster Stelle steht das Vermeiden manueller Lastenhandhabung mit einer Gefährdung der Gesundheit der Beschäftigten (§ 2 Abs. 1 LasthandhabV).

 
Wichtig

Gesamtes Arbeitssystem betrachten

Die Maßnahmen zur Verbesserung sollen immer in ihrer Gesamtheit der Auswirkung betrachtet werden. Die Wechselwirkungen von Veränderungen zur Vermeidung/Verringerung von Gefährdungen machen eine systematische Betrachtungsweise des Arbeitssystems erforderlich.

Um Arbeitssysteme sicher zu gestalten, sind Ansatzpunkte im technischen Bereich, im organisatorischen Bereich und im personellen Bereich zu finden.

Die Rangfolge der Arbeitsschutzmaßnahmen ist:

  1. Gefahrenquelle vermeiden, beseitigen, reduzieren, Eigenschaft der Quelle verändern,
  2. Sicherheitstechnische Maßnahmen, wie räumliche Trennung an der Quelle,
  3. Organisatorische Maßnahmen durch Trennung räumlich oder zeitlich vom Mensch,
  4. Persönliche Schutzausrüstung als räumliche Trennung am Mensch,
  5. Verhaltensbezogene Maßnahmen durch arbeitsschutzgerechtes Verhalten.
 
Wichtig

Besonderheiten bei Frauen

Die Körperkraft von Frauen beträgt im Durchschnitt nur 2/3 der des Mannes. Bedingt durch geringere Skelettmaße (Frontaldurchmesser des Brustkorbes ist kleiner, Wirbelkörperdeckplatten und Bandscheiben haben eine geringere Fläche) ergeben sich bei gleich hohen Arbeitsbelastungen gegenüber Männern höhere spezifische Belastungen der Wirbelsäule und Gelenke.

Ebenso ist die Knochenfestigkeit etwas geringer und nimmt mit dem Alter ab (Osteoporose).

Der offene Beckenboden ist weniger gut geeignet, die beim schweren Heben und Tragen von Lasten entstehenden Druckkräfte aufzunehmen.

Folge: Bei fortgesetztem schweren Heben kann durch Überlastung des Beckenbodens eine Schwäche des Schließmuskels des Harnleiters (Harninkontinenz), Gebärmuttersenkung und -vorfall mit Beeinträchtigung der Blasenfunktion entstehen.

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