Luftbefeuchtung und Raumklima in Innenräumen / 3 Gesundheitliche Beeinträchtigungen

Rund 20.000-mal atmet jeder Mensch pro Tag ein und aus und versorgt so den Körper mit Sauerstoff. Die Luft gelangt über die Atemwege direkt in den Körper. Zu geringe Luftfeuchte kann dazu führen, dass man sich unwohl fühlt. Es kann aber auch zu körperlichen Beschwerden kommen:

• Austrocknen der Schleimhäute im Bereich der Augen und Atemwege,
• Bindehautreizung,
• Anschwellen der Augenlider,
• Lichtempfindlichkeit,
• Abnahme der Tränenflüssigkeit auf der Augenoberfläche,
• Augenentzündungen,
• verringerte Selbstreinigungs- und Barrierefunktion der Schleimhäute gegen Krankheitserreger,
• geschwächte Immunabwehr und erhöhtes Infektionsrisiko,
• Eindringen von Krankheitserregern, wie etwa Grippeviren, in den Körper,
• Schluckbeschwerden, Heiserkeit oder Halsschmerzen,
• Überstrapazierung der Stimme,
• Nachlassen der Elastizität der Schleimhäute der Stimmlippen,
• unvollständiger Verschluss der Stimmritze,
• Zungenreizung durch hohen Feinstaubgehalt in der trockenen Luft,
• raue, spannende oder juckende Haut,
• Verschlechterung chronischer Hauterkrankungen, wie Neurodermitis oder Schuppenflechte,
• Entzündungen durch das Eindringen von Erregern in Hautrisse.

Treten bei Beschäftigten gesundheitliche Beschwerden auf, muss mit einer Gefährdungsbeurteilung geprüft werden, ob und ggf. welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Um in Räumen für eine optimale Luftbefeuchtung zu sorgen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie werden im Folgenden zusammen mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt.

Wichtig

Kondenswasser und Schimmel

Als realtive Luftfeuchte in Gebäuden werden Werte zwischen 40 und 60 % empfohlen. Für die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) ist der Maximalwert bei 50 % erreicht (Abschn. 8.4.4 DGUV-I 215-410). Bei schlecht isolierten Gebäuden oder Kältebrücken kann sich im Winter an kalten Flächen bereits ab 50 % Luftfeuchte Kondenswasser und als Folge Schimmel bilden.