Auch wenn die berufsgenossenschaftlichen Vorgaben von einer Unterweisung zum Kranführer sprechen, so ist dies nicht mit den üblichen Unterweisungen gemäß § 4 DGUV-V 1 bzw. § 12 ArbSchG zu vergleichen. Tatsächlich handelt es sich nämlich um eine Ausbildung (ähnlich der Ausbildung zum Staplerfahrer).

Als Kranführer dürfen nur Personen beschäftigt werden,

  • die das 18. Lebensjahr vollendet haben,
  • die körperlich und geistig geeignet sind,
  • die im Führen oder Instandhalten des Krans unterwiesen sind und ihre Befähigung hierzu nachgewiesen haben,
  • von denen zu erwarten ist, dass sie die Ihnen übertragenen Aufgaben zuverlässig erfüllen.

Die gleichen Anforderungen gelten im Übrigen für Personen, die Krane instand halten.

Zu Ausbildungszwecken dürfen Personen unter 18 Jahren Krane bedienen oder diese instand halten, sofern sie unter Anleitung und ständiger Aufsicht durch erfahrene Personen stehen. Die Unterweisung zum Kranführer umfasst sowohl Theorie als auch Praxis. Inhalt und Dauer der Unterweisung sind von verschiedenen Faktoren abhängig, z. B. der Kranart, den auszuführenden Kranarbeiten einschließlich Anschlagarbeiten, aber auch von den Vorkenntnissen der Lehrgangsteilnehmer.[1]

Inhalte der theoretischen Schulung sind die Technik eines Krans, der sichere Betrieb sowie die Lastaufnahmeeinrichtungen und das Anschlagen von Lasten. Die Verantwortung des Kranführers mit seinen Rechten und Pflichten ist ein weiteres Thema.

Die praktische Unterweisung umfasst zunächst einmal die Einweisung am Kran. Durch praktische Übungen soll der Kranführer das feinfühlige Anheben und Absetzen von Lasten erlernen. Das geradlinige Fahren sowie ein zielgenaues Absetzen von Lasten, die Arbeit mit Einweiser oder das richtige Anschlagen von Lasten sind weitere wichtige Inhalte der praktischen Unterweisung. Die Durchführung einfacher Wartungstätigkeiten rundet den praktischen Teil ab.

Für spezielle Kranarten (z. B. Turmdrehkran, Fahrzeugkran) sind ggf. weitergehende theoretische und praktische Kenntnisse zu vermitteln.

Der Kranführer hat nach der Unterweisung seine theoretischen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten durch eine Prüfung nachzuweisen. Nach bestandener Prüfung erhält der Kranführer einen Befähigungsnachweis.

Der Unternehmer hat die Mitarbeiter zum Führen eines Krans schriftlich zu beauftragen.

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