Für eine Inertisierung muss zunächst die SGK des jeweiligen Stoffes ermittelt werden. Anschließend wird ein geeigneter Stoff zur Inertisierung ausgewählt, da manche Leichtmetallstäube z. B. mit Stickstoff oder Kohlenstoffdioxid reagieren können. Durch Hinzufügen des Inertstoffes wird die höchstzulässige Sauerstoffkonzentration unterhalb der SGK eingestellt.

 
Achtung

Sicherheitsabstände

Gem. TRBS 2152 Teil 2 müssen bei der Inertisierung Sicherheitsabstände zur höchstzulässigen Sauerstoffkonzentration eingehalten werden. Zu beachten ist, dass bei Stäuben ein größerer Sicherheitsabstand zu der SGK einzuhalten ist als bei Gas-Luft-Gemischen, da bei Stäuben die Gefahr von Glimm- oder Schwelbränden gegeben ist.

Diese Sicherheitsabstände sind in Abb. 1 dargestellt.

Abb. 1: Sicherheitsabstände von der Sauerstoffgrenzkonzentration nach VDI 2263 Blatt 2

Die nötigen Verhältnisse von Inertgas, Luft und Stoff können in einem Dreistoffdiagramm veranschaulicht werden (Abb. 2).

Abb. 2: Beispielhaftes Dreistoffdiagramm nach DIN EN 14756

 
Wichtig

Bewertung von Staub-Luft-Gemischen

Bei Staub-Luft-Gemischen ist zu berücksichtigen, dass deren Konzentrationen schlecht mess- und regelbar sind, die SGK bei manchen Stäuben extrem niedrig (2 % Vol. bei einigen Metallstäuben) ist. Zudem kann die Beschaffenheit der Stäube (Korngrößen etc.), die z. B. auf die Zündkenngrößen Einfluss hat, stark schwanken. Literaturwerte sind hier nicht immer gültig. Staub-Luft-Gemische können entweder durch Inertgas oder durch Hinzugabe von inerten Stäuben inertisiert werden.

Bei hybriden Gemischen ist gem. TRBS 2152 Teil 2 und DIN EN 1127-1 die jeweils niedrigste SGK unter den Sicherheitstechnischen Kennzahlen der verschiedenen Komponenten maßgeblich – es sei denn, Messungen haben anderes ergeben.

 
Achtung

Überwachung der Inertisierung

Wird innerhalb einer Anlage Inertisierung angewendet, so ist diese durch geeignete Maßnahmen wie z. B. stetiges Überwachen des Inertgasstromes und der Sauerstoffkon zentration sicherzustellen. Bei Erreichen einer Alarmschwelle, die nach gesundem Menschenverstand deutlich unterhalb kritischer Konzentrationen liegen sollte, müssen Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden.

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