Begriff

Ein zeitgemäßer Arbeitsschutz umfasst auch das systematische Organisieren und Anwenden der erforderlichen betrieblichen und persönlichen Maßnahmen der Hygiene (Hygienemanagement). Der Begriff Hygiene stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel, wie "der Gesundheit dienen". Hygiene ist also die Lehre und die betriebliche Praxis der Gesunderhaltung von Menschen (Beschäftigten, Lieferanten und Kunden sowie anderen Beteiligten in Lieferketten) durch eine gezielte Reinhaltung des Körpers, der Arbeitskleidung und der Arbeitsumgebung (ggf. einschließlich Schädlingsbekämpfung) sowie ein hygienegerechtes Verhalten der Beteiligten. Für jedes Unternehmen ist Hygiene – nicht erst seit der COVID-19-Pandemie – eine wichtige Präventionsaufgabe. Vorbeugende Maßnahmen sind durch Aufklärung, Reinigung und Desinfektion für gesunde Arbeitsbedingungen und die bewusste Abwehr von Krankheiten zu sorgen. Hygiene ist nicht nur "Sache" jedes Einzelnen, sondern auch eine Aufgabe der Unternehmensführung. So fordern insbesondere das Infektionsschutzgesetz, das Arbeitsschutzgesetz und die Biostoffverordnung geeignete Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen sowie eine geregelte Dokumentation (Vorgaben- und Ergebnisdokumentation). Wie bei anderen betrieblichen Aufgaben ist auch bei der Hygiene ein systematisches Vorgehen in Form eines Managementsystems sinnvoll. Dieses definiert Ziele und Grundsätze und regelt die systematische Anwendung wie z. B. Hygiene- und Hautschutzpläne, betriebliche Anweisungen, Schulungskonzepte und Begehungs- und Überwachungskonzepte. Außerdem werden die betriebliche Hygienepraxis (Personalhygiene, Produkthygiene sowie Produktions- und Betriebshygiene) und ein fortlaufender Verbesserungsprozess angeleitet. Unabhängig davon sind die Nutzung vorhandener Prinzipien, wie der PDCA-Zyklus, Vorgehensweisen (Verfahren und Prozesse) sowie Managementwerkzeuge auch bei der Anwendung der für das Unternehmen relevanten Hygieneanforderungen sehr sinnvoll. Ein Hygienemanagement lässt sich als eigenständiges Managementsystem oder als Teil eines Arbeitsschutz-Managementsystems (AMS) gestalten. Empfehlenswert ist die Integration der betrieblichen Aufgabe "Hygiene" in ein zeitgemäßes Arbeitsschutz-Management das entsprechend der AMS-Norm DIN ISO 45001:2023 aufgebaut ist. Unternehmen, die Lebensmittel herstellen oder zubereiten und die Erfüllung der entsprechenden Hygieneforderungen sowie ggf. spezielle Anforderungen ihrer Kunden nachweisen müssen, sollten ein spezielles Hygienemanagement (beispielsweise HACCP – Hazard Analysis and Critical Control Points) aufbauen und praktizieren.

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