Zusammenfassung

 
Begriff

Hydraulik-Schlauchleitungen sind Teil einer Hydraulikanlage. Eine Schlauchleitung ist der Zusammenbau und die abschließend montierte Einheit aus Schlauch und Armatur. Schlaucharmaturen sind die Verbindungen zum Hydraulikaggregat. Hydraulikschläuche sind flexible, rohrförmige Halbzeuge bestehend aus einer oder mehreren Schichten und Einlagen (Textil- oder Stahldraht etc.). In den Schlauchleitungen wird das Medium Hydraulikflüssigkeit unter Druck gefördert. Damit können Energie oder auch Signale übertragen werden.

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung
  • DGUV-R 113-007 "Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Umgang mit Hydraulikflüssigkeiten" (vorher BGR 137)
  • DGUV-R 113-015 "Hydraulik-Schlauchleitungen – Regeln für den sicheren Einsatz" (vorher BGR 237)
  • DGUV-I 209-070 "Sicherheit bei der Hydraulik-Instandhaltung" (vorher BGI 5100)
  • Merkblatt T 008-4 "Checklisten Maschinen, Hydraulische Ausrüstung" (BG RCI)
  • DIN 20066 Teil 5 "Fluidtechnik – Hydraulikschlauchleitungen – Maße, Anforderungen"
  • Fachausschuss-Informationsblatt 015 "Prüfen und Auswechseln von Hydraulik-Schlauchleitungen"

1 Gefahrbringende Bedingungen

Hydraulikschläuche (Abb. 1) unterliegen folgenden gefahrbringenden Bedingungen:

  • Verschleiß,
  • Beschädigung.

Diese werden hauptsächlich verursacht durch:

  • unzulässige Druckimpulse,
  • unzulässige Druckerhöhung,
  • schadhafte Einbindung,
  • Bauteilversagen,
  • äußere Einwirkung,
  • falsche Auswahl,
  • ungenügende Qualität.

Abb. 1: Beispiel für Hydraulik-Schlauchleitungen

2 Gefährdungen und Schutzmaßnahmen

2.1 Abriss oder Schlauchplatzer (Undichtheit)

Beim Abriss einer Hydraulikleitung oder einem Schlauchplatzer können folgende gefährliche Situationen entstehen:

  • Austritt von Druckflüssigkeit unter hohem Druck;
  • Aufpeitschen von Schlauchleitungen;
  • Wegschleudern von Teilen.

Aufgrund der hohen Drücke in Hydraulikschlauchleitungen, kann das Aufpeitschen, Wegschleudern und der Austritt von Hydraulikflüssigkeiten so stark energiegeladen sein, dass sich Personen, die zu diesem Zeitpunkt in unmittelbarer Nähe sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit verletzen können. Abrisse oder Schlauchplatzer können verursacht werden durch:

  • unzulässige Druckimpulse,
  • unzulässige Druckerhöhung,
  • Verschleiß,
  • Beschädigung,
  • schadhafte Einbindung (schlechte Verbindung).

Maßnahmen

Daher dürfen nur Bauteile verwendet werden, die in Abmessung, Form, Druckstufe und Materialeignung aufeinander abgestimmt sind. Es dürfen auch keine gebrauchten Schläuche wiederverwendet werden. Hydraulikschläuche dürfen nur von Personen mit den erforderlichen Kenntnissen der Vorgaben über das Verfahren neu eingebunden werden. Beim Zusammen- bzw. Umbau sind nur die vom Armaturenhersteller zugelassenen Geräte und Vorrichtungen zu verwenden. Die Schlauchleitungen müssen den Spezifikationen des Maschen-/Anlagenherstellers entsprechen. Ändern sich die Spezifikationen der Maschine bzw. Anlage müssen auch die Anforderungen an die Hydraulikschlauchleitungen überprüft und ggf. angepasst oder ausgetauscht werden.

Einer schlecht verlegten Verbindung kann vorgebeugt werden, indem darauf geachtet wird, dass die natürliche Lage die Bewegungen der Schlauchleitung nicht behindert. Ebenso sind Verdrehungen der Schlauchleitungen, Zugbelastungen durch zu kurze Leitungen, zu geringe Biegeradien und Abrieb an Kanten zu vermeiden. Können von außen schadhafte Einwirkungen auftreten, ist die Schlauchleitung dagegen zu schützen: z. B. durch die Verwendung eines Schutzmantels für die Leitung, Verwendung von Knickschutz und anderen Schlauchführungen, Tritt- und Anfahrschutz, Schutz gegen zu hohe Temperaturen.

Eine wichtige Rolle um Verschleiß vorzubeugen, spielen die Einhaltung bestimmter Lagerbedingungen, sowie die Einhaltung der Austausch-, Prüf- oder Wartungsintervalle. Bei der Lagerung sollten zu geringe Biegeradien vermieden werden. Ansonsten gelten auch hier die Maßnahmen, die zu ergreifen sind um schadhafte Einwirkungen zu vermeiden. Optimal sind hier trockene Lagerräume mit nicht zu großen abweichenden Raumtemperaturen, geschützt vor mechanischen, chemischen und Witterungseinflüssen.

Von der gesetzlichen Unfallversicherung wird eine Verwendungsdauer bei "normal" beanspruchten Hydraulik-Schlauchleitungen von 6 Jahren empfohlen. Diese beinhaltet eine max. Lagerungsdauer von höchstens 2 Jahren. Erhöht beanspruchte Hydraulik-Schlauchleitungen sind nach spätestens 2 Jahren aus dem Betrieb zu nehmen.

2.2 Gefahrbringende Maschinenbewegungen

Eine beschädigte Hydraulik-Schlauchleitung kann Ursache für einen plötzlichen Druckabfall oder Druckverlust sein. Dieses Leitungsversagen kann wiederum zu einem plötzlichen Absinken oder plötzlichen Bewegungen der Maschine führen. Normalerweise sind bewegte Maschinenteile geschützt. Gefährlich wird es, wenn diese nicht geschützt oder hydraulisch nicht abgesichert sind (z. B. Gabelstapler: plötzliches Absinken der Gabel; oder Hebetische, Hubarbeitsbühnen etc.).

Maßnahmen

In Bereichen mit erhöhtem Sicherheitsbedarf, sollte die hydraulische Anlage daher sicher ausgerüstet sein, z. B. durch Lasthalteventile oder entsperrbare Rückschlagventile. Ist dies technisch nicht umgesetzt oder nicht einschätzbar, z. B. während Inst...

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