Alle kraftbetrieben Maschinen und Geräte benötigen Antriebsenergie. Die häufigsten Energieversorgungen auf Baustellen sind elektrischer Strom und Druckluft.

Elektrischer Strom ist für nahezu die gesamte Baustelle notwendig – und sei es nur für die Beleuchtung. Die Spanne reicht von der Starkstromversorgung mit Drehstromanschlüsse für Baukrane (Spitzenstromstärken von 500 Ampere und mehr) oder für Motoren mittlerer Leistungsbereiche und 2-Phasenversorgung von Handgeräten bis hin zum schutzisolierten Ladegerät für den Akkuschrauber.

Die Hauptversorgung wird meist aus dem öffentlichen Netz sichergestellt. Es kommen aber auch Netzersatzanlagen zum Einsatz. Zusätzlich ist auch der Blitz- oder Überspannungsschutz in der Bauphase bereits von Bedeutung.

Es gelten die 5 Sicherheitsregeln im Umgang mit elektrischem Strom:

  1. Freischalten,
  2. Gegen Wiedereinschalten sichern,
  3. Spannungsfreiheit feststellen,
  4. Erden und Kurzschließen,
  5. benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.

Die Vorschriften von VDE und DGUV-V 3 sind einzuhalten, nur so kann der notwendige Schutz gegen Stromverletzungen und Unfälle erreicht werden. Bereits 30 mA können tödlich sein, Stromdurchfluss durch die menschliche Brust führt bei 1/3 der Unfälle direkt zum Tod.

Das Basisschutzsystem für die Verteilung und den Einsatz von Maschinen und Geräten erfolgt durch die Fehlerstromschutzeinrichtung (RCCB/RCD). Dazu müssen beschädigungsfreie Leitungen eingesetzt werden und ausreichende Erdung am Verteiler anliegen. Die Isolation der Leitungen muss mechanisch stabil sein, um nicht bei der ersten Knick- oder Quetschbelastung defekt zu werden (hohe mechanische Belastung). Die Leitungen dürfen nicht überlastet werden. Aus diesem Grund immer nur eine Verlängerungsleitung mit ggf. inklusivem Zusatzverteiler (Kabelroller je Zug) einsetzen.

Die elektrischen Einrichtungen sind gemäß den VDE-Vorgaben und der Gefährdungsbeurteilung der Firmen regelmäßig zu prüfen: FI-Schalterprüfung täglich, Sichtprüfung der Geräte und Leitungen: täglich, kein Abzapfen von Strom ohne erkennbarer und gültiger Prüfung am Verteiler, defekte Geräte sofort aus der Nutzung nehmen, dem Vorgesetzten melden und sachgerecht instand setzen lassen.

Pressluftversorgung wird auf Baustellen häufig nur punktuell eingesetzt: Abbruchhammer oder Sonderwerkzeuge. Die große Gefahr dieser Geräte liegt in der hohen gespeicherten Energie der komprimierten Luft. Reißen Schlauchverbindungen ab, so schlagen die von der Versorgung kommenden Enden mit Vehemenz um sich. Ein Ausweichen ist oft unmöglich, schwerste Verletzungen die Folge. Die Geräte sind abhängig von der Einstufung ggf. durch eine ZÜS zu überprüfen; eine tägliche Überprüfung der Schlauchleitungen durch den Nutzer sollte ebenfalls eine Standardsicherheitsmaßnahme sein.

Als weitere Gefährdung ist bei allen Einsätzen von spanendem Werkzeug oder Hämmern mit Lärm bzw. absplitternden Teilen zu rechnen. Gehörschutz und zumindest Augenschutz, meist sogar Gesichtsschutz, sind notwendige Maßnahmen.

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