Prinzipiell haben außenliegende Sonnenschutzeinrichtungen besonders gute Wärmeschutzeigenschaften, weil sie nicht nur das Rauminnere, sondern bereits die Außenfassade vor zu starker Aufheizung schützen. Sie erfüllen immer auch teilweise Lichtschutzfunktionen, oft aber nicht in vollem Umfang.

Feste Sonnenschutzelemente

(Blenden, Vordächer u. Ä.) sind als Teil der Fassade i. d. R. so gestaltet, dass sie die hochstehende Sommersonne abfangen und so die Aufheizung des Gebäudes verhindern, ohne dass der Nutzen der tieferstehenden Wintersonne zu sehr eingeschränkt wird. Sie sind robust und durchaus effektiv und kommen im Rahmen moderner Gebäudekonzepte wieder vermehrt zum Einsatz (s. Abb. 1).

Abb. 1: Feste Sonnenschutzelemente[1]

Außenjalousien/Markisen

Außenjalousien und Markisen sind mehrfach einstellbar (Sonnenschutz auch bei Sichtkontakt nach außen) und bieten effektiven Hitzeschutz. Bei starker Sonnenbestrahlung sind die Lichtschutzeigenschaften aber oft nicht ausreichend, sodass zusätzlich innen Rollos o. Ä. erforderlich sein können.

Automatische Steuerungen ermöglichen, dass die Jalousien stets entsprechend der Witterung und Tageszeit eingesetzt werden, wobei die individuelle Bedienung natürlich nicht eingeschränkt werden sollte. Außerdem werden so die Jalousien vor Hagel, Vereisung, Sturm usw. geschützt. Der praktische Nutzwert hängt wesentlich von der Qualität der Steuerung ab. Schlecht ausgelegte Steuerung führt z. B. dazu, dass an windigen Sommertagen die Jalousien sich stundenlang nicht mehr bewegen lassen. Reparatur und Wartungskosten sind zu berücksichtigen. Aufwendig wird es, wenn Gerüste oder Hebebühnen erforderlich sind.

Folienbeschichtungen

Folienbeschichtungen sind relativ einfach und unauffällig aufzubringen, eignen sich daher besonders für die nachträgliche Montage auch in angemieteten Räumen, denkmalgeschützten Gebäuden usw. Die technischen Eigenschaften (reflektierend, lichtstreuend usw.) können auf den Einsatzzweck abgestimmt werden. Bei richtiger Verarbeitung (i. d. R. nur durch Fachfirmen) sind sie weitgehend verschleißfest. Sie verändern allerdings den optischen Eindruck im Innenraum dauerhaft und bieten keinerlei Einstellmöglichkeiten.

Zwischenliegende Sonnenschutzeinrichtungen

Zwischenliegende Sonnenschutzeinrichtungen laufen innerhalb von Doppelfenstern oder Isolierglasscheiben. Sie sind so nicht im Wege und vor Verschmutzung geschützt. Allerdings ist die Technik schwierig und damit teuer und nicht immer praxistauglich.

 
Wichtig

Sichtkontakt nach außen

In ASR A3.5 "Beleuchtung und Sichtverbindung" wird darüber hinaus darauf hingewiesen, dass Hitze- und Lichtschutzeinrichtungen den Sichtkontakt nach außen nicht unnötig beeinträchtigen dürfen und daher rückziehbar sein müssen. Ist das nicht der Fall, wie z. B. bei festen Blenden an der Außenfassade, die nur einen geringen Durchblick ermöglichen, können diese Flächen nicht auf die nach ASR A3.4 erforderlichen Mindestflächen für die Sichtverbindung aus Arbeitsräumen angerechnet werden.

Einstellbare Hitze- und Lichtschutzeinrichtungen sollen möglichst von den Beschäftigten steuerbar sein.

[1] Quelle: Schäfer Lochbleche GmbH & Co. KG, D-57290 Neunkirchen.

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