Gewalt am Arbeitsplatz / 10.3 Maßnahmen auf personeller Ebene

Hier ist präventiv an die Information und Qualifikation der Beschäftigten zu denken.

• In Unterweisungen/Sicherheitsgesprächen ist auf die Gefahr von potenzieller physischer und psychischer Gewalt durch Kunden hinzuweisen. Auch Führungskräfte sind diesbezüglich zu informieren.
• In Gewaltpräventions- und Deeskalationsseminaren zur Bewältigung schwieriger und bedrohlicher Situationen mit Kunden kann branchenspezifisch vorgebeugt und Sicherheit vermittelt werden. In solchen Seminaren wird vermittelt, wie man Anzeichen von Aggressionen in Körperhaltung, Mimik und Gestik im Vorfeld erkennen, darauf reagieren und verbal deeskalieren kann. Die Mitarbeiter erfahren dadurch Handlungs- und Verhaltenssicherheit.
• Für Mitarbeiter, die mit körperlicher Gewalt rechnen müssen (z. B. in der Psychiatrie), können Selbstverteidigungskurse angeboten werden.
• Einem von Gewalt betroffenen Mitarbeiter kann auf Wunsch ärztliche und/oder psychologische Hilfe angeboten werden. Betriebliche psychologische Ersthelfer, die in psychologischer Notfallbetreuung geschult wurden, unterstützen in Krisensituationen. Organisiert werden kann auch professionelle Hilfe: Traumatherapeuten stehen für ein Gespräch kurzzeitig zur Verfügung.

Wichtig

Externe und interne Hilfe

Ein Anruf beim jeweiligen Unfallversicherungsträger kann sich lohnen, da arbeitsbedingte psychische Belastungen inzwischen ein Thema in vielen Häusern sind und Fachkräfte (Arbeitspsychologen, Ärzte) für ein Gespräch zur Verfügung stehen oder Adressen von "Traumatherapeuten" nennen können.

In Vorträgen zum Thema Mobbing wird allgemein auf das Phänomen hingewiesen. Mitarbeiter und Führungskräfte erhalten Informationen, wie sie Mobbingattacken bereits im Vorfeld unterbinden können und welchen Anteil sie selbst am Mobbing-Prozess haben. Ansprechpartner sind auch die Unfallversicherungsträger, die Krankenkassen oder freie Referenten.

(Geschulte) Kollegen (Sozialberater) können Ansprechpartner für Mobbing-Betroffene im Haus sein oder helfen Betroffenen helfen mit Adressen von Mobbing-Beratungsstellen weiter.