Welche Schuhgröße ist die richtige? Diese Frage kann normalerweise nur die Anprobe beantworten. Das liegt daran, dass die Schuhgröße eine reine Längenangabe darstellt. Die Fußbreite wird bei dem Schuhgrößensystem Pariser Stich nicht berücksichtigt. Je nach Schuhleisten passen die Schuhe, sind zu weit oder zu schmal. Gerade auf dem Gebiet der Sicherheitsschuhe ist der Tragekomfort wichtig. Daher haben sich viele Hersteller dazu entschlossen, Fußschutz in mehreren Weiten anzubieten.

Die Schuhgröße lässt sich nicht durch eine einzelne Größe beschreiben. Schuhhersteller machen das aber im Bereich der Freizeitschuhe mit einer deutlichen Mehrheit. Dabei hat ein Fuß neben der Länge weitere individuell unterschiedliche Maße, die für einen passenden Schuh entscheidend sind (z. B. max. Breite und Spannhöhe). Zudem ist die Schuhform im Vorderfußbereich ein Merkmal für den Tragekomfort. Ein spitz zulaufender Zehenbereich sieht evtl. modisch aus, führt aber zu einer Zehendeformation. Ein zu breiter Schnitt im Fersenbereich führt dazu, dass der Schuh keinen festen Halt bietet.

Für Erwachsene gibt es bei Freizeitschuhen Zwischengrößen. Dadurch kann i. d. R. erreicht werden, dass ein zu schmal geschnittener Schuh eine "halbe Nummer größer" als passend empfunden wird.

Bei Sicherheitsschuhen gibt es mittlerweile den Trend, dass viele Schuhhersteller Teile ihres Sortiments auch in mehreren Weiten anbieten. Diese werden manchmal mit einer schlichten Weitenangabe oder aber als Schuhgröße im Mondo-Point-System bezeichnet.

Anhang 2 Nr. 4.1.2 DGUV-R 112-191 enthält eine Tabelle, die Fußlänge und Fußbreite gegenüberstellt. Die Zuordnung von Fußlänge zur bisherigen Schuhgröße nach dem Maßsystem Pariser Stich fehlt aber auch in der DGUV-R 112-191 und soll daher an dieser Stelle vorgenommen werden. Die Zuordnung folgt den Vorgaben der Hersteller.

 
Achtung

Schuhgröße

Der Größensprung beim Pariser Stich entspricht 6,66 mm. Folglich stellt die hier durchgeführte Gegenüberstellung (Tab. 3) einen Kompromiss dar. Berücksichtigt werden muss auch, dass hier die Fußlänge dargestellt ist. Der Fuß im belasteten Zustand beim Gehen ist länger. Die Schuhhersteller haben diese Spitzenzugabe bei den Schuhgrößen berücksichtigt. Bei Freizeitschuhen ist mit der Daumenprobe festzustellen, ob genügender Freiraum vor dem großen Zeh ist. Bei Sicherheitsschuhen scheidet diese Anprobe wegen der Zehenschutzkappe aus.

 
    Fußbreite [mm] Weitenbezeichnung (Code)
Pariser Stich Fußlänge [mm] 7 8 9 10 11 12
35 217 80 83 85 88 91 94
36 225 82 85 88 90 93 96
37 232 84 87 90 92 95 98
38 240 86 89 92 95 97 100
39 247 88 91 94 97 99 102
40 255 90 93 96 99 102 105
41 262 92 95 98 101 104 107
42 270 94 97 100 103 106 109
43 277 96 99 102 105 108 111
44 285 99 101 104 107 110 113
45 292 101 104 106 109 112 115
46 300 103 106 108 112 114 117
47 307 105 108 111 114 117 120

Tab. 3: Gegenüberstellung: Schuhgröße, Fußlänge und Fußbreite

Die Einteilung in Schuhweiten gibt es in der Praxis. Nicht umgesetzt wurde die gesamte Palette der Schuhweiten je Schuhgröße. Es hat sich gezeigt, dass die Vorhaltung der Schuhweiten 10 und 11 als Standardweiten ausreichend ist. Die Schuhhersteller sind in der Lage, auch andere Schuhweiten herzustellen, jedoch bedeutet das aufgrund der geringen Nachfrage i. d. R. eine Sonderanfertigung.

 
Praxis-Tipp

Anprobe nicht vergessen

Die Schuhgröße kann bei dem Schuhweiten-System wie gewohnt durch Anprobe oder mithilfe von Fußmaßlehren bestimmt werden. Ob der Schuh dann dennoch "drückt", ist nur durch eine Anprobe festzustellen.

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