Zusammenfassung

 
Begriff

Flurförderzeuge sind Transportmittel, die ihrer Bauart nach dadurch gekennzeichnet sind, dass sie mit Rädern auf Flur laufen und frei lenkbar sowie zum innerbetrieblichen Befördern, Ziehen oder Schieben von Lasten eingerichtet sind. Flurförderzeuge mit Hubeinrichtung sind darüber hinaus zum Heben, Stapeln oder In-Regale-Einlagern von Lasten eingerichtet und können Lasten selbst aufnehmen und absetzen.

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

Regelungen zum Betrieb und zur Prüfung von Flurförderzeugen enthält die berufsgenossenschaftliche Vorschrift DGUV-V 68 "Flurförderzeuge".

1 Arten von Flurförderzeugen

Flurförderzeuge unterscheiden sich in:

  • Gabelstapler sind Flurförderzeuge mit kraftbetriebenem Fahrwerk und Hebeeinrichtung, bei denen die Last vor den Vorderrädern geführt wird. Gabelstapler können mit Fahrersitz oder -stand ausgerüstet sein.
  • Gabelhubwagen sind Flurförderzeuge, deren Hub- und Fahrantrieb durch Muskelkraft erfolgen.
  • Mitgänger-Flurförderzeuge (= Geh-Flurförderzeuge = Ameise) nach § 2 BGV D27 sind Flurförderzeuge, die durch einen mitgehenden Fahrer gesteuert werden.
  • Kommissioniergeräte nach § 2 DGUV-V 68 sind Flurförderzeuge ohne Standplatz oder mit nicht hebbarem Standplatz oder mit einem bis 1,2 m über Flur hebbaren Standplatz für den Kommissionierer.
  • Kommissionierstapler nach § 2 DGUV-V 68 sind Flurförderzeuge mit einem höher als 1,2 m über Flur hebbaren Standplatz für den Kommissionierer. Je nach Bauart kann die Kommissionierplattform begangen werden.
  • Regalstapler sind Flurförderzeuge, die i. d. R. in Hochregalen spurgeführt werden. Beim Ein- und Auslagern wird der Fahrersitz oder -stand je nach Modell mit angehoben. Sie sind zum Ein- oder Auslagern ganzer Ladeeinheiten eingerichtet.
  • Dreiseitenstapler sind Regalstapler, die die Last mit Gabel- oder Teleskopzinken aufnehmen und am Gabelbaum horizontal verdrehen können. Der Fahrersitz oder -stand wird je nach Modell mit angehoben.
  • Querstapler sind Flurförderzeuge, deren Gabeln quer zur Fahrtrichtung angebracht sind. Zum Verfahren wird die Last auf dem Querstapler abgelegt.
  • Spreizenstapler sind Flurförderzeuge (Gabelstapler, Hubwagen, Quersitzstapler), deren Gabelzinken zwischen zwei Radarmen (Spreizen) angebracht sind. Dies führt zu einer sichereren Lastführung, da der Lastschwerpunkt anders als am Gabelstapler nicht außerhalb der Laufräder (= außerhalb der Kippkanten) liegt.
  • Schubmaststapler sind Spreizenstapler mit nach vorne verfahrbarem Hubgerüst.
  • Mitnahmestapler sind Gabelstapler, die mit einem Lkw mitgenommen werden können. Sie können mit Fahrersitz oder Fernbedienung ausgestattet sein.
  • Teleskopstapler sind Gabelstapler mit schräg angeordnetem Hubarm. Durch Ausfahren des Hubarms kann sowohl die Hubhöhe als auch die Reichweite verändert werden.
  • Containerstapler sind Gabelstapler zum Transport von Seecontainern. Containerstapler dürfen konstruktionsbedingt mit angehobener Last fahren.
  • Schlepper sind Flurförderzeuge zum Verziehen von Anhängern. Sie sind mit einer Anhängerkupplung ausgestattet und besitzen keine Hubeinrichtung. Schlepper können mit Fahrerstand oder -sitz betrieben werden.

2 Antriebsarten von Flurförderzeugen

Grundsätzlich werden Flurförderzeuge in Fahrzeuge mit Elektro- und Verbrennungsmotor unterschieden. Verbrennungsmotoren können wiederum nach der Art des Brennstoffes in Gas-, Diesel- und Benzinmotoren unterteilt werden. Hierbei spielen Fahrzeuge mit Benzinmotoren eine eher untergeordnete Rolle. Häufig eingesetzt werden Gabelstapler mit Gas- oder Dieselantrieb.

Dieselgabelstapler sind besonders geeignet für Einsätze mit großen Hubhöhen und weiten Wegstrecken. Gasgabelstapler werden häufig in geschlossenen Räumen mit großer Hubhöhe eingesetzt. Gasstapler dürfen nicht in Unterfluranlagen eingesetzt und nicht neben Kellerabgängen und Gruben abgestellt werden. Bei Dieselgabelstaplern ist aufgrund der Abgase auf gute Lüftungsbedingungen zu achten.

Elektroflurförderzeuge werden bevorzugt in Lagern und zum Kommissionieren in geschlossenen Räumen eingesetzt. Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind beim Laden der Batterien zu beachten (vgl. Batterieladestationen):

  • Absolutes Rauchverbot (Knallgas)
  • Säurefeste Schutzausrüstung beim Nachfüllen von Batteriewasser

2 Getriebearten sind bei Flurförderzeugen hauptsächlich im Einsatz:

Dies ist einerseits ein Umschaltgetriebe, bei dem mit einem Hand- oder Fußschalter zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt umgeschaltet werden kann. Es gibt ein Fahr- und ein Bremspedal. Diese Getriebeart ähnelt im Betrieb dem Fahren eines Pkw.

Andererseits kommt in vielen Fällen ein Hydrostatgetriebe zum Einsatz. In diesem Fall existieren zwei Fahrpedale und ein mittiges Bremspedal. Das rechte Fahrpedal für den Vorwärts- das linke für den Rückwärtsverkehr. Diese Pedalanordnung ist besonders für Fahranfänger sehr gewöhnungsbedürftig.

3 Sicherheitseinrichtungen von Flurförderzeugen

Verschiedene Sicherheitseinrichtungen an Flurförderzeugen und im Umgang mit Flurförderzeugen sind für einen sicheren Betrieb erforderlich:

  • Fahrerschutzdach: Ein Fahrerschutzdach ist für alle Gabelstapler immer dann erforderlich, wenn aus der Gefährdung...

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