Für niederfrequente Felder sind die Grenzwerte für die Vermeidung gesundheitsschädlicher Wirkungen relativ gut bestätigt. Gemäß 26. BIMSchV

  • 5.000 V/m elektrische Feldstärke,
  • 100 Mikrotesla magnetische Feldstärke.

Sie liegen damit weit oberhalb alltagsüblicher Werte. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass Körperstromdichten von 1 bis 2 mA/m2 nicht überschritten werden.

Weil elektrische Strahlung nicht in den menschlichen Körper eindringt, sind unterschwellige gesundheitliche Beeinträchtigungen bei geringen Feldstärken nicht zu erwarten und kaum Gegenstand der Beunruhigung. Anders ist es mit magnetischer Strahlung, die einerseits regelmäßig zur Gesundheitsförderung eingesetzt wird (Magnetfeldtherapie), andererseits aber auch mit meist unspezifischen Gesundheitsstörungen (häufig Schlafstörungen) in Verbindung gebracht wird, ohne dass es dafür gesicherte Belege gäbe. Tatsächlich gibt es aber in den letzten Jahrzehnten einige deutsche und internationale Studien, die einen Zusammenhang zwischen Magnetfeldbelastungen und Erkrankungsrisiko – speziell dem Leukämierisiko bei Kindern in unmittelbarer Nähe zu Hochspannungsleitungen – diskutierten. In der Folge gibt es seit 2001 eine Einstufung niederfrequenter Magnetfelder als ein mögliches Karzinogen für Menschen (durch die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), bestätigt durch die WHO in 2008). Demnach gilt es als möglich, aber nicht als wahrscheinlich oder als bewiesen, dass schwache, niederfrequente Magnetfelder ein Krebsrisiko darstellen.

Entsprechend werden "Schutzeinrichtungen" gegen niederfrequente HF-Felder wie abschirmende Folien oder Unterbrecherkontakte für die häusliche Stromversorgung angeboten. Weil aber die Wirkungszusammenhänge speziell im Wohnbereich unbelegt und außerdem Magnetfelder schwer effektiv abzuschirmen sind, darf bezweifelt werden, dass der meist erhebliche Aufwand hier in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen steht.

 
Wichtig

"Magnetsinn"

Menschen können Magnetfelder nach bisheriger Erkenntnis nicht wahrnehmen, weil sie über keine entsprechende Sensorik verfügen. Diese gibt es allerdings im Tierreich, z. B. bei Vögeln, Reptilien und Insekten. Auch bei einzelnen Säugetieren (Hirsche, Wale) gibt es Hinweise darauf, dass sie das statische Magnetfeld der Erde wahrnehmen und zur Orientierung nutzen.

Auch Menschen berichten immer wieder einmal, dass es ihnen möglich sei, z. B. das verdeckte An- und Abschalten von elektrischen Leitern durch die sich dabei veränderte magnetische Strahlung wahrzunehmen. Nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführte Untersuchungen haben das aber bisher nicht bestätigen können.

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