Obwohl das magnetische Feld schon seit mindestens zweieinhalbtausend Jahren den Naturphilosophen des alten Griechenland, wie z. B. Demokrit oder Empedokles, u. a. von dem in der Natur vorkommenden Magneteisenstein, welcher Eisenteile anziehen konnte, bekannt war, dauerte es bis Anfang des 19. Jahrhunderts, bis die künstliche Erzeugung dieser Kraftlinien entdeckt und beherrscht wurde. Die Grundlage hierfür lieferte um das Jahr 1800 der Italiener Alessandro Volta, der herausfand, dass zwischen unterschiedlichen Materialien, welche sich gemeinsam in einer Flüssigkeit befinden und sich nicht berühren dürfen, ein Ladungsunterschied besteht. Volta hatte entdeckt, wie auf chemische Weise Elektrizität gewonnen werden kann. Diese heute als galvanisches Element bezeichnete Stromquelle – besser bekannt als "Batterie" – lieferte erstmals wesentlich stärkere und konstantere Ströme als es bisher mit den Influenzmaschinen möglich war. Mit dieser leistungsstärkeren Stromquelle war es nun möglich, neue Wirkungen der Elektrizität zu studieren. Schon bald beherrschte man, mittels der unterschiedlich hohen Potenziale an den beiden Polen dieses galvanischen Elements einen kontrollierten Stromfluss zu erzeugen.

Beim Experimentieren mit den neuen galvanischen Elementen machte der dänische Forscher Hans Christian Oersted im Jahr 1820 seltsame Beobachtungen, die sich später als bahnbrechende Entdeckung herausstellen sollten. Er bemerkte, dass ein stromdurchflossener Draht den neben seiner Experimentiereinrichtung liegenden Kompass beeinflusste. Eine normalerweise zum magnetischen Nordpol der Erde zeigende Kompassnadel konnte durch Einschalten des Stromes abgelenkt werden, durch Ausschalten ging sie in ihre Nord-Süd-Stellung zurück. Auch war die Stärke der Ablenkung von der Stärke des Stromes abhängig. Oersted hatte das magnetische Feld eines stromdurchflossenen Leiters entdeckt. Nun war man erstmals in der Lage, die magnetischen Kraftlinien mit technischen Mitteln auch künstlich erzeugen zu können.

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