Der Führer eines Fahrzeuges ist nach § 22 Straßenverkehrs-Ordnung (und DGUV-V 70) dazu verpflichtet, "die Ladung ... so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen ..." kann. Das gilt nicht nur im gewerblichen Güterverkehr, sondern auch für Laptop, Aktentasche und Autoatlas. Dazu kommt, dass den Betrieb als Halter eine Mitverantwortung trifft, wenn im Firmenwagen in ungeeigneter Art und Weise größere Mengen Unterlagen, Waren, Werkzeug und Material mitgeführt werden. § 31 Abs. 2 StVZO verlangt hier ausdrücklich, dass "der Halter die Inbetriebnahme nicht anordnen oder zulassen darf, wenn ihm bekannt ist oder bekannt sein muss, dass ... die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges durch die Ladung leidet".

Für den verkehrssicheren Transport im Pkw sollte ein an die betrieblichen Bedingungen angepasstes Konzept entwickelt werden:

Welche Ladung darf transportiert werden?

Es muss geklärt werden, welche Ladung überhaupt transportiert werden darf. Dazu müssen zunächst die nach den Zulassungspapieren erlaubten Zuladungsgewichte eingehalten werden. Teile, die zu sperrig und/oder zu schwer sind, um sie wirkungsvoll durch Gurte o. Ä. im Pkw zu sichern, dürfen nicht mitgenommen werden, auch wenn sie von den Maßen und Gewicht her grundsätzlich ins Auto passen. Auch darf nicht der ganze Innenraum, womöglich bei umgeklappter Rückbank, mit kleinteiligen Gütern voll geladen werden, wenn diese nicht wirkungsvoll zurückgehalten werden können. Wesentliche Grenzen dürfen auch beim Transport gefährlicher Güter wie Treibstoff, Gasflaschen, Chemikalien usw. nicht überschritten werden.

Was soll in den jeweiligen Fahrzeugen transportiert werden?

Bei der Beschaffung von Firmenwagen sollte genau überlegt werden, was wer in welchem Fahrzeug transportieren soll. Wer häufig Akten, Muster usw. auf Dienstfahrten mitnehmen muss, braucht ein Auto mit einem ausreichend großen, gesicherten Stauraum, und keine Limousine, in der die Ladung dann auf den Rücksitzen liegt. Wird ein Kombi oder Kleinbus beschafft, weil man bei Bedarf so schön viel hineinpacken kann, muss unbedingt ein Gepäckschutzgitter oder -netz vorhanden sein, das die Insassen schützt (Vorsicht: Nachgerüstete Gitter sind oft nicht wirklich stabil.). Wenn schwere Teile mitgenommen werden müssen, muss auf ausreichend stabile und praktische Zurrösen im Kofferraum geachtet werden. Die sind selbst bei Kombis leider nicht selbstverständlich und oft schlecht zu erreichen, weil Optik hier vor Sicherheit geht.

Wenn oft sperrige Teile transportiert werden müssen, ist ein Kastenwagen oder Kleintransporter mit der richtigen Ausstattung die bessere Lösung als ein Kombi, bei dem bei umgeklappten Sitzbänken die Ladungssicherung besonders heikel ist.

Eine komplette Werkstattausstattung kann schon wegen ihres Gewichtes nur in einem geeignet ausgestatteten Werkstattwagen transportiert werden. Hier gibt es zahlreiche Spezialausstatter, auf die man zurückgreifen sollte. Von Eigenbauten ist i. d. R. abzuraten, weil die bei einem Aufprall wirkenden Kräfte kaum richtig einzuschätzen sind und nur ein genau auf das Fahrzeug abgestimmte Gesamtgefüge den Belastungen standhält. Solche Ausstattungen sind zwar teuer, aber erleichtern dafür auch den Ablauf der täglichen Arbeit.

Regelmäßige Unterweisungen

Weil Ladungssicherung im Pkw meist wenig ernst genommen wird, sollten die Grundregeln immer wieder klar gemacht werden, z. B. in der Unterweisung. Wer Gegenstände im Auto lose herumliegen lässt, gefährdet bei einem Aufprall sich und seine Mitfahrer. Außerdem bremst und lenkt unwillkürlich zögerlicher, wer weiß, dass die Aktentasche mit dem Laptop ungesichert auf dem Sitz liegt oder der Getränkekasten durch den Kofferraum rutscht – und geht dadurch ein höheres Unfallrisiko ein.

Ladungssicherung

Gepäckstücke gehören in den Kofferraum, der mind. durch eine stabile Abdeckung oder ein Gitter vom Innenraum getrennt sein sollte, alternativ in den Fußraum (vgl. Abb. 2).

 

Abb. 2: Ladungssicherung im Pkw

Jegliche Ladung muss stets gegen die vordere Begrenzung geschoben werden, damit bei einem Aufprall keine zusätzlichen Beschleunigungen wirksam werden. Weil aber Rücksitzbänke (besonders geteilte!) meist viel weniger stabil sind, als sie aussehen, reichen schon übliche Frachten wie Getränkekästen, Werkzeugkisten oder mehrere Aktenordner aus, damit bei einem Unfall die Rückbank völlig deformiert wird und die Ladung nach vorne schießt. In diesen Fällen ist eine zusätzliche Sicherung gegen Verrutschen nötig (ggf. auch eine Verstärkung der Gepäckraumabtrennung). Für Güter, die immer wieder im Pkw oder Kleintransporter mitgenommen werden müssen, kann man ohne großen Aufwand sichere Lösungen finden (vgl. auch Abb. 3).

 
Praxis-Beispiel

Ladungssicherung

  • Griffbereite Gurte fest im Kofferraum montieren.
  • Eine geeignete Kiste oder einen Kunststoffbehälter, in der/dem Einzelteile praktisch und sicher untergebracht werden können, z. B. mit Gurten ve...

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