Pflanzen können nur in seltenen Fällen helfen, die Luftfeuchte im Raum wesentlich zu erhöhen.

Der Effekt ist stark abhängig von der Art und Anzahl der Pflanzen. Es werden viele Pflanzen, insbesondere solche, die einen hohen Wasserbedarf haben, z. B. Zyperngras, benötigt, um die Luftfeuchte merklich zu beeinflussen.

Abb. 6 Erhöhung der Luftfeuchte durch Pflanzen in einem Büro mit 20 m² Grundfläche und 2,7 m Raumhöhe.

Pflanzen sind Lebewesen, die mit Hilfe ihrer Spaltöffnungen ihren Feuchtigkeitshaushalt regulieren. Das heißt zum Beispiel, dass viele Arten bei höheren Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit ihre Spaltöffnungen schließen, um die Feuchtigkeitsabgabe an die Umgebungsluft zu verlangsamen.

Bei einem Austausch von Raumluft (+22 °C und 50 % relative Feuchte) gegen Außenluft (-4 °C und 50 % relative Feuchte) mit einer Luftwechselrate von 0,5 geht der Raumluft in jeder Stunde viel Feuchtigkeit verloren. Liefert man diese nicht umgehend nach (Luftbefeuchtung), hätte man im Büro nach einer Stunde nur noch eine Luftfeuchte von 29 % (s.a. Frage 7).

Ein Raum von 20 m² Grundfläche und 2,7 m Deckenhöhe benötigt deshalb je Stunde eine zusätzliche Feuchtigkeitsmenge von ca. 230 g Wasser.

Um diese ausschließlich mit Pflanzen als Feuchtigkeitsspender zu decken, sollte folgende Rechnung beachtet werden:

Klassische Büropflanzen können insgesamt maximal 10 g Wasser pro Stunde und m² Blattfläche verdunsten. Eine Schefflera arboricola (Kleine Strahlenaralie) von 1,3 m Höhe schafft mit ihren ca. 1,4 m² Blättern eine Verdunstung von 14 g/Stunde.

Das heißt, man benötigt 16 dieser Pflanzen, um die ursprüngliche Luftfeuchte von 50 % im Büro wieder zu erreichen.

Abb. 7 Schefflera arboricola

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