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Abbildung kann aus Gründen des Urheberrechts nicht dargestellt werden.

Vorbemerkung

Das Wohlbefinden des Menschen, seine Leistungsfähigkeit und auch die Sicherheit am Arbeitsplatz werden durch das Raumklima mitbestimmt. Aus gesundheitlichen und ökonomischen Gründen sollten optimale Raumklimabedingungen angestrebt werden.

In nationalen und internationalen Normen sind Verfahren beschrieben, um die Belastung durch Raumklima zu ermitteln und zu bewerten. Die Anwendung dieser Normen erfordert Fach- bzw. Expertenwissen. Zudem wird die Belastung durch das Raumklima zwar ermittelt und bewertet, Möglichkeiten einer Belastungsreduzierung werden dagegen kaum dargestellt.

Diese Information soll insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen eine einfache und praxisnahe Hilfestellung bei der Beurteilung des Raumklimas geben. Ziel ist dabei das Erkennen, Beseitigen bzw. Verringern raumklimatischer Probleme. Anwenderinnen und Anwender sollen darüber hinaus in die Lage versetzt werden, zu entscheiden, ob das Problem selbst gelöst werden kann oder ob Hilfe von Fachleuten, z. B. Sicherheitsfachkräften, Betriebsärztinnen und -ärzten, Berufsgenossenschaften, Unfallkassen hinzugezogen werden muss.

Nach dem Arbeitsschutzgesetz ist es zudem Aufgabe der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die Gefährdungen am Arbeitsplatz zu beurteilen. Dabei sind auch die so genannten "Arbeitsumgebungsfaktoren" zu berücksichtigen, wozu unter anderem das Raumklima zählt. Die vorliegende Information kann hier als eine Hilfe bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung genutzt werden.

Impressum

Herausgeber:

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)

Glinkastraße 40

10117 Berlin

Tel.: 030 288763800

Fax: 030 288763808

E-Mail: info@dguv.de

Internet: www.dguv.de

Sachgebiet "Innenraumklima"

Fachbereich "Verwaltung" der DGUV

Titelbild: ©ktsdesign - Fotolia

Ausgabe Dezember 2016

DGUV Information 215-510 (bisher BGI/GUV-I 7003) zu beziehen bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger oder unter www.dguv.de/publikationen

1 Anwendungsbereich

Diese Information findet Anwendung zur Beurteilung des Raumklimas an Arbeitsplätzen.

Diese Information findet keine Anwendung auf Arbeitsplätze in Fahrzeugen und im Freien.

2 Einflussgrößen auf das Raumklima

2.1 Physikalische und tätigkeitsbezogene Einflussgrößen des Raumklimas

Das Raumklima wird durch die physikalischen Parameter

  • Lufttemperatur,
  • Luftfeuchte,
  • Luftgeschwindigkeit (Luftbewegung) und
  • Wärmestrahlung

bestimmt.

Bei der Beurteilung des Raumklimas sind zusätzlich die tätigkeitsbezogenen Parameter

  • Arbeitsschwere,
  • Bekleidung und
  • Aufenthaltsdauer

zu berücksichtigen.

2.2 Weitere Einflussgrößen

Das Raumklima kann durch verschiedene Faktoren bestimmt werden:

  • meteorologisches Klima (Sommerhitze, Winterkälte)
  • baulich bedingte Einflussgrößen, wie Raumgröße (Fläche und Höhe), Wand- und Deckenkonstruktion, Bodenbelag sowie Anteil und Ausrichtung der Fensterflächen
  • Maschinen und Geräte
  • Raumheizung, Raumkühlung oder der Einsatz raumlufttechnischer Anlagen (Lüftungsanlagen, Klimaanlagen, siehe Abschnitt 5 "Raumlufttechnische Anlagen")

Darüber hinaus kann das Raumklimaempfinden von folgenden Faktoren beeinflusst werden:

  • individuelle Faktoren (beispielsweise Körpergewicht, Geschlecht, Alter, Konstitution)
  • chemische und biologische Faktoren sowie Gerüche und die Zahl der Personen im Raum (siehe Abschnitt 3.1.4 "Büroarbeitsplätze und ähnliche Arbeitsplätze")
  • psychische Belastungen (siehe Abschnitt 6 "Psychische Belastungen")

Die Vielzahl dieser Einflussgrößen macht deutlich, dass das Raumklima keine konstante Größe darstellt und daher im Rahmen der Beurteilung des Raumklimas auch der ungünstigste Fall berücksichtigt werden sollte.

Hinweis

Thermisches Unbehagen kann neben einer zu hohen oder zu geringen Lufttemperatur noch durch folgende Faktoren verursacht werden:

  • Abkühlung oder Erwärmung einzelner Körperbereiche, verursacht z. B. durch Zugluft. Zugluft ist eine zu hohe Luftbewegung, die zur örtlichen Abkühlung des menschlichen Körpers führen kann. Zugluft hängt ab von der Höhe der Lufttemperatur, Luftgeschwindigkeit und dem Turbulenzgrad (ein Maß für die Luftverwirbelung)

    zu große vertikale oder horizontale Temperaturdifferenzen. Unterschiedlich warme oder kalte Flächen, z. B. kaltes Fenster und gegenüberliegende warme Wand, warmes Fenster und gegenüberliegende kühle Wand, warmer Fußboden und kühle Decke, warme Decke und kühler Fußboden

  • zu hohe körperliche Belastung oder unangepasste Bekleidung
  • Sonneneinstrahlung über Fensterflächen.

Siehe auch DGUV Information 215-444 "Sonnenschutz im Büro".

3 Vorgehensweise zur Beurteilung des Raumklimas

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Je nachdem, welches raumklimatische Problem vorliegt, können verschiedene, im Anhang aufgeführte Fragebögen zum Einsatz kommen. In der folgenden Tabelle sind mögliche Anwendungsfälle und die zur Verwendung empfohlenen Fragebögen aufgeführt:

Anwendungsfall

Anhang 1

Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas

Anhang 3

Risikograph Klima – wärmebelastete Arbeitsplätze

Anhang 4

Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas an Büroarbeitsplätzen und ähnlichen Arbeitsplätzen

Anhang 5

Fragebogen Raumlufttechnische Anlagen

Anhang 6

Fragebogen Innenraumbelastung an Büroarbeitsplätzen und ähnlichen Arbeitsplätzen
Allgemeine Unklarheit, ...

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