Eine mehrjährig durchgeführte Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ergab, dass an 30 % aller Maschinen in Deutschland Schutzeinrichtungen manipuliert sind. Eine vergleichbare Erhebung in der Schweiz kam zu ähnlichen Ergebnissen. Dabei werden Manipulationshandlungen an Schutzeinrichtungen an Maschinen häufig als Kavaliersdelikt und als relativ "selbstverständlich" wahrgenommen.

Manipulationen können aber zu schweren Unfällen führen und Rechtsfolgen nach sich ziehen.

Unfalluntersuchungen der gewerblichen Berufsgenossenschaften deuten darauf hin, dass Schutzeinrichtungen an Maschinen immer wieder offenbar gezielt manipuliert werden, indem sie z. B. durch Überbrücken oder Demontage unwirksam gemacht werden.

Die Gründe für solche Manipulationshandlungen erschienen bisher jedoch unklar. Ebenso liegen zur Häufigkeit von Manipulationen an Schutzeinrichtungen in Betrieben keine verlässlichen Einschätzungen vor.

Ziel der Studie war es, eine Einschätzung über das Ausmaß von Manipulationen an Maschinen bzw. Schutzeinrichtungen und unter Einbeziehung der Maschinenbediener eine spezifische Analyse der Gründe zu erhalten.

Schließlich werden die Verantwortlichkeit und Haftung bei manipulierten Maschinen aufgezeigt.

Aus den Daten wurden Lösungsstrategien aus psychologischer, ergonomischer, organisatorischer und technischer Sicht entwickelt. Diese münden in Handlungsempfehlungen, die das Problem der Manipulation systemisch angehen: auf individueller, technischer und organisatorischer Ebene.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Manipulationen an Maschinen bisher im Arbeitsschutz keine angemessene Beachtung gefunden haben.

Hier ist ein Umdenken der verantwortlichen Personen im Arbeitsschutz dringend geboten.

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