Ein Businessplan ist ein "Verkaufsprospekt" für die eigene Geschäftsidee. Er soll mögliche Investoren überzeugen, in das noch zu gründende Unternehmen Kapital zu investieren. Außerdem hat der Businessplan für den angehenden Unternehmer eine Orientierungsfunktion. Daraus resultieren einige Anforderungen, die in den folgenden Abschnitten noch einmal ausführlicher betrachtet werden.

3.1 Zielgruppen des Businessplans

Kernzielgruppe des Businessplans sind mögliche Investoren, also Banken und Kreditinstitute oder mögliche Geschäftspartner, die zu einem späteren Zeitpunkt in das Unternehmen einsteigen.

Eine weitere, nicht zu vernachlässigende Zielgruppe ergibt sich aus dem privaten Umfeld: Möglicherweise beabsichtigen einzelne Familienmitglieder, Kapital und/oder Zeit in das Unternehmen zu investieren.

Der Businessplan sollte die Geschäftsidee so aufbereiten, dass jede Zielgruppe den sich daraus ergebenden Nutzen erkennen und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens einschätzen kann.

3.2 Form des Businessplans

Die Aufstellung eines Businessplans ist prinzipiell an keine bestimmte Formvorgabe gebunden. Es haben sich allerdings im Laufe der Zeit – neben der bereits vorgestellten Gliederung – einige Standards ergeben. Die folgende Übersicht gibt Hinweise.[1]

 
Praxis-Tipp

Darauf sollten Sie bei der Erstellung Ihres Businessplans achten

  • Vollständigkeit und Verständlichkeit: Umfasst Ihr Businessplan alle relevanten Informationen? Sind die Informationen so aufbereitet, dass sie für alle wichtigen Zielgruppen verständlich sind?
  • Roter Faden: Der Businessplan besteht aus einzelnen Kapiteln, die aufeinander aufbauen sollten. Er darf keine widersprüchlichen Informationen umfassen bzw. Lücken oder Brüche aufweisen. Prüfen Sie Ihre Inhaltsbausteine daher immer wieder auf Passfähigkeit und Durchgängigkeit!
  • Risiken erkennen, analysieren und bewerten: Setzen Sie sich möglichst umfassend mit den potenziell vorhandenen Gefahren und den daraus resultierenden Risiken auseinander. Welche Handlungsoptionen haben Sie?
  • Konservative Schätzungen: Der Businessplan liefert Prognosen über den künftigen Geschäftsverlauf. Vermeiden Sie zu optimistische Schätzungen, die hinterher nicht eintreffen.
  • Aktualität: Halten Sie den Businessplan auf dem neuesten Stand – er ist kein Dokument für die Schublade. Nur einen aktuellen Businessplan können Sie auch als Controlling-Instrument nutzen!
 
Achtung

Typische Fehler bei der Erstellung von Businessplänen

  • Fehlende Vision: Versuchen Sie herauszuarbeiten, was Sie antreibt. Warum wollen Sie ein Unternehmen gründen – und warum werden Sie Erfolg haben? Bei diesen Aussagen sollten Sie schnell auf den Punkt kommen können!
  • Lesbarkeit: Gerade weil Sie als Sicherheitsingenieur oder Fachkraft für Arbeitssicherheit einen technischen Hintergrund haben, sollten Sie dieses Thema besonders ernst nehmen. Fragen Sie Dritte nach deren Meinung zu sprachlichen Aspekten Ihrer Ausarbeitung. Sie sollten allerdings hundertprozentig hinter den Formulierungen stehen können. Erfahrene Berater erkennen schnell, ob Sie oder andere den Businessplan geschrieben haben.
  • Verständlichkeit: Bitte kein "Fach-Chinesisch". Fachliche Sachverhalte sind so aufzubereiten, dass auch ein Laie diese verstehen und nachvollziehen kann. In den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit wimmelt es von Abkürzungen – denken Sie über ein Glossar oder Abkürzungsverzeichnis nach. Achten Sie darauf, dass grafische Darstellungen und Tabellen übersichtlich und mit Legenden versehen sind.
  • Äußere Form: Der Businessplan sollte ordentlich und professionell aussehen. Orientieren Sie sich an den gängigen Standards. Dazu gehört eine klare Gliederung mit Inhaltsverzeichnis und Zwischenüberschriften. Viele Businesspläne werden gebunden. Als Sicherheitsingenieur und Fachkraft für Arbeitssicherheit sollten Sie bedenken, dass die Lektüre Ihres Businessplans für andere Arbeit darstellt, z. B. für den Bankmitarbeiter. Halten Sie sich also auch an gängige ergonomische Standards im Hinblick auf die Schriftgröße und/oder Farbgestaltung!
[1] Vgl. VDSI (Hrsg.), S. 32–34; vgl. auch BMWi (Hrsg.): Starthilfe. Der erfolgreiche Weg in die Selbstständigkeit, 2013, S. 30–34.

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