• Die körperlichen und psychischen Schockreaktionen während und kurz nach einem Trauma-Erlebnis werden als "Akute Belastungsreaktion" bezeichnet.
  • Die physiologische Schockreaktion äußert sich unmittelbar: Herzrasen, Atemnot, Schweißausbrüche, Zittern, Übelkeit oder Schwitzen sind körperliche Alarmzeichen, die sich individuell mehr oder minder ausgeprägt zeigen. Nach einigen Stunden oder Tagen können Übelkeit, Kopfscherzen, Verspannungen, Schlafstörungen (Schlaflosigkeit, Angstträume) und funktionelle Störungen auftreten.
  • Die psychische Schockreaktion äußert sich in Gefühlen der Unwirklichkeit: Man hat das Gefühl, neben sich zu stehen und das Ganze wie in einem Film als Außenstehender zu beobachten. Manche Betroffene reagieren aggressiv mit Übersprungshandlungen (indem sie selbst den Täter bedrohen), überbetont gelassen oder werden panisch.
  • Zeitversetzt können sich weitere psychische Symptome zeigen: Man erlebt "Flashbacks": eine ständige mentale Wiederholung der Ereignisse wie in einer Endlosschleife (Intrusionen). Dissoziative Symptome treten auf, die sich in Gefühlen von Unwirklichkeit, Losgelöstheit und emotionaler Taubheit äußern. Angst, Entsetzen und Panikzustände können sich einstellen, wenn man reflektiert, was einem widerfahren ist. Es kann zu Rückzugs- und Vermeidungsverhalten kommen: Die Person meidet alles, was sie an die erlebte Situation erinnert und kann den Ort des Erlebten nicht mehr aufsuchen.
  • Mitunter stellen sich irrationale Schuldgefühle und Selbstvorwürfe ein: Man hätte die Situation verhindern können. In diesem Zusammenhang spricht man von "Überlebensschuld". Aber auch sich einstellende Wut- und Hassgefühle sind möglich. Selbst-, Umwelt- und Zeiterleben können verändert sein, weil Wahrnehmung, Konzentrations- und Gedächtnisvermögen gestört sind.
 
Wichtig

Reaktionen auf ein traumatisches Ereignis

  • Alle diese körperlichen und psychischen Reaktionen sind normale Reaktionen auf eine unnormale Situation.
  • Betroffene reagieren höchst individuell: Nicht jeder Mensch zeigt (alle) Reaktionen, einige reagieren heftiger als andere.
  • Individuelle Reaktionen sind unterschiedlich, vielfältig und nicht vorhersagbar.

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