Bei der Benutzung der Chemikalienschutzhandschuhe sind die entsprechenden Abschnitte der DGUV-R 112-195 "Einsatz von Schutzhandschuhen" anzuwenden. Besonders wichtig sind die folgenden Punkte:

  • Es gibt nicht "den" geeigneten Chemikalienschutzhandschuh. Die Auswahl ist abhängig von den Gefährdungen der Chemikalien oder der Zubereitungen. Der Hersteller muss bzgl. der Eignung gefragt werden.
  • Der Hersteller nennt die max. Einsatzdauer je nach vorhandenem Gefahrstoffeinsatz; diese Zeiten sind einzuhalten.
  • Chemiekalienschutzhandschuhe sind bestimmungsgemäß zu benutzen.
  • Sie dürfen keinen Einflüssen ausgesetzt sein, die ihren sicheren Zustand beeinträchtigen können.
  • Sie sind vor jeder Benutzung auf Beschädigungen zu untersuchen (z. B. Löcher, Risse).
  • Sie können Feuchtigkeitsstau beim Schwitzen verursachen; textile Unterziehhandschuhe können Abhilfe schaffen.
  • Die Benutzerinformation des Herstellers sowie die Betriebsanweisung sind zu beachten, anhand derer die Beschäftigten mind. einmal jährlich unterwiesen werden müssen.
  • Beim Handschuhwechsel darauf achten, dass kein Hautkontakt zu hautgefährdenden Chemikalien auftritt.
  • UV-Strahlung (Sonnenlicht) kann die Schutzwirkung der Handschuhe beeinträchtigen.

Es empfiehlt sich die Erstellung eines Handschuhplanes.

 
Praxis-Tipp

Ausziehen von Schutzhandschuhen

Die Mitarbeiter müssen darauf hingewiesen werden, dass Sie beim Ausziehen von mit Chemikalien benetzten Schutzhandschuhen darauf achten, Hautkontakt zu vermeiden.

Ungeachtet der Schutzfunktion stellt das Tragen von Chemikalienschutzhandschuhen eine Belastung dar. Besonders bei flüssigkeitsdichten Handschuhen führt das Schwitzen zu einer Aufweichung der oberen Hautschichten (Mazeration), die damit weniger Widerstandskraft gegenüber mechanischen Reizungen, Eindringen von Keimen usw. hat. Daher ist es sinnvoll, die Tragedauer auf das nötige Maß zu beschränken, möglichst "Handschuhpausen" einzulegen. Bei flüssigkeitsdichten Handschuhen sind zusätzlich die Vorgaben der TRGS 401 zu berücksichtigen und ggf. arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen. Bei flüssigkeitsdichten Handschuhen empfiehlt sich ein stündlicher Handschuhwechsel.

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