Im Rahmen der systemischen Gefährdungsbeurteilung hat die BAuA die Fläche mit ihren Bezugspunkten wie in Abb. 4 graphisch dargestellt.

Die Bezugspunkte verdeutlichen nicht nur die Zusammenhänge, sondern belegen eindrücklich, dass eine gute Bürofläche mehr ist als die Summe seiner Einzelteile (System­ergonomie).

Abb. 4: Systemische Gefährdungsbeurteilung (Fläche und ihre Bezugspunkte, Quelle: BAuA)

Soll die Büroflächen- und Arbeitsplatz-Gestaltung erfolgreich sein, muss sie zwangsläufig den wichtigsten Produktionsfaktor im Büro, den Menschen, in den Mittelpunkt rücken. Das ist mehr als das Zusammenstellen von Büromobiliar. Bei der Gestaltung von Büroarbeitsplätzen zu menschengerechten Produktivstätten muss das Wissen vieler Fachgebiete zusammenwirken:

  • Architektur,
  • Ergonomie und Systemergonomie,
  • Ökonomie,
  • aber auch Soziologie, Medizin oder Psychologie.

Zu- und Anordnung der Arbeitsplätze

Die eingesetzten Materialien und Produkte haben einen enormen Einfluss auf den Bedarf der Bürofläche je Arbeitsplatz. Schon mit einem geringen Mehraufwand an Investition, z. B. durch den Einsatz von Abschirmelementen am Arbeitsplatz, lässt sich der Flächenbedarf erheblich reduzieren. Schall (störende Gespräche der Kollegen) kann nur über Entfernung bzw. Schalldämmung und/oder Schallabsorption abgebaut werden. Durch eine optimale Anordnung der Arbeitsplätze wird ein hohes Maß an akustischen und visuellen Störeinflüssen vermieden (Abb. 5, Abb. 6), sodass psychische Belastungen für die Mitarbeiter verringert werden.

 
Gefährdung Gefährdungsfaktor Gefahrenquelle Gefahrbringende Bedingungen Schutzziele Ausgewählte Vorschriften Allg. anerkannte Regeln der Technik Betriebsspezifische Anforderungen
Psychische Ermüdung
durch Lärmbelästigung
Lärm

Arbeitsaufgabe

  • Gespräche und ­Telefongespräche der Kollegen im Raum

Arbeitsplatz Räumliche Enge

  • Abstände zwischen ­Arbeitsplätzen
  • Abstand zwischen ­Arbeitsplatz

    und Verkehrsweg

Verhindern/Verringern von Konzentrationsstörungen und von Beeinträchtigungen des Wohlbefindens hervorgerufen durch Lärm

ArbSchG

ArbStättV

BildscharbV

DGUV-I 215-410

DGUV-I 215-441

VBG-Schrift "Büroarbeit – sicher, gesund und erfolgreich"

VGB-Schrift "Gesundheit im Büro"

VBG-Schrift "Arbeitsstätten sicher planen und gestalten"
Beurteilungspegel so gering wie möglich halten

Arbeitsstätte/ Arbeitsumgebung

  • Auf und Zu der Türe (schlagende, ­knallende ­Geräusche)

Arbeitsstätte

Nutzung der Türe

Arbeitsmittel

  • Arbeitsmittel am Arbeitsplatz und im Raum

    (Drucker, Fax, PC, etc.)

Arbeitsmittel

Lärm der Arbeitsmittel
Straßenlärm

Arbeitsstätte

  • schlechte

    Fensterdämmung

  • offene Fenster

Abb. 5: Prospektive Gefährdungsermittlung: Akustik/Lärm

 
Gefährdung Gefährdungsfaktor Gefahrenquelle Gefahrbringende Bedingungen Schutzziele Ausgewählte Vorschriften Allg. anerkannte Regeln der Technik Betriebsspezifische Anforderungen
Psychische Ermüdung durch Verkehrsbewegungen im Raum Psychischer Faktor

Arbeitsumgebung

  • Anordnung der Verkehrswege und Arbeitsplätze

Arbeitsplatz

  • Räumliche Enge
  • Abstände zwischen Arbeitsplätzen
  • Abstand zwischen ­Arbeitsplatz und ­Verkehrsweg
Verhindern/Verringern von Konzentrations­störungen und von ­Beeinträchtigungen des Wohlbefindens hervorgerufen durch Verkehrsbewegungen Im Raum

ArbSchG

ArbStättV

BildscharbV

DGUV-I 215-410

DGUV-I 215-441

VBG-Schrift "Büroarbeit – sicher, gesund und erfolgreich"

VGB-Schrift "Gesundheit im Büro"

VBG-Schrift "Arbeitsstätten sicher planen und gestalten"
Abschirmung der Arbeitsplätze, dass keine Störfaktoren einwirken
Nervosität durch Durchgangsverkehr im Rücken

Arbeitsplatz

  • Räumliche Enge
  • Anordnung der ­Arbeitsplätze im Raum

Verhindern/Verringern der Nervosität durch

entsprechende ­Anordnung der Arbeitsplätze
Arbeitsplätze so anordnen, dass kein Durchgangsverkehr im Rücken
Psychische ­Belastung keine ­Privatsphäre am ­Arbeitsplatz ­(beobachtet fühlen)

Arbeitsplatz
Räumliche Enge

  • Abstände zwischen Arbeitsplätzen
  • offene Besiedlung (Blockaufstellung
  • Keine Abschirm­elemente
Verhindern/Verringern von Beeinträchtigungen des Wohlbefindens ­hervorgerufen durch das Gefühl, ständig ­beobachtet zu werden Abschirmung der Arbeitsplätze Nicht zu viel und zu wenig Sinnesreize sollten auf den Beschäftigten einwirken
Psychische Ermüdung durch Aufmerksamkeits­belastungen Arbeitsplatz
Aufmerksamkeitsbelastung, Einwirkung von Sinnesreizen oder ­Erlebnissen auf den ­Menschen, die von ihm bewusst oder unbewusst wahrgenommen ­werden.
Verhindern/Verringern von Konzentrations­störungen und von ­Beeinträchtigungen des Wohlbefindens hervorgerufen durch Verkehrsbewegungen im Raum und Arbeitsbewegungen von Kollegen Abschirmung der Arbeitsplätze, dass keine Störfaktoren einwirken.

Abb. 6: Prospektive Gefährdungsermittlung: Akustik/Lärm und visuelle Wahrnehmung

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