[1] Heilberufe Projekt UG, Barrierefreiheit in Arztpraxen: Was ist zu beachten, April 2023,

Checkliste Arztpraxis barrierefrei, 2009,

BMG, Pandemievorsorge, April 2023,

KBV, Richtlinie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach § 75 Abs. 7 SGB V zur Information über die Sprechstundenzeiten der Vertragsärzte und über die Zugangsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen zur Versorgung (Barrierefreiheit), 2022.

3.1 Präventive Maßnahmen zur Pandemievorsorge und Aufnahme der COVID-19-Impfung in die Routine-Impfempfehlungen

  • Tragen einer medizinischen Atemschutzmaske (FFP2-Maske), wenn sich viele Menschen im Raum aufhalten und kein Abstand eingehalten werden kann,
  • regelmäßiges Lüften (Stoßlüften) bei größeren Zusammenkünften,
  • Antigen-Selbsttests zur Eigenanwendung für Privatpersonen bei

    • Vorliegen von Symptomen einer Atemwegserkrankung,
    • Begegnungen vieler Menschen ohne Maske,
    • Kontakt mit vulnerablen Gruppen.[2]
  • Fortsetzung des Einsatzes verfügbarer Impfstoffe gegen COVID-19 zur Grundimmunisierung gefolgt von Auffrischimpfungen,
  • Empfehlung der STIKO: Auffrischimpfungen für alle Personen ab 12 Jahren und Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren mit Vorerkrankungen sowie Personen ab 60 Jahren und besonders gefährdeten Personen eine 2. Auffrischimpfung,
  • Prüfung ggf. erforderlicher Impfungen auf Grundlage des Corona-Impfchecks, zugeschnitten auf die persönliche Situation (infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung).
[1] Pressemitteilung der STIKO (ständige Impfkommission) vom 25. April 2023.
[2] Vulnerable Gruppe: Berücksichtigung gesundheitlicher Auswirkung von Stoffen (z. B. Schwangere, Kleinkinder, Menschen mit Konfrontation höherer Dosen von Stoffen).

3.2 Gehörlose Patienten

Zur barrierefreien Versorgung gehörloser Patienten sind folgende Empfehlungen hilfreich:[1]

Technische Maßnahmen

  • Visuelle Anzeigen bzw. Signale bei Klingeln, Anrufsystemen,
  • klare Beschilderung mit Symbolen, Piktogrammen zur Orientierung,
  • Informationsmaterial in leichter Sprache,
  • Klingeln an der Krankenzimmertür mit Transformation in visuelle Signale innerhalb des Zimmers zur Information der gehörlosen Patienten,
  • Tragen einer Spiegelbrille bei CT-, MRT-Untersuchungen zur Gewährleistung des Sichtkontaktes nach draußen.

Organisatorische Maßnahmen

  • Schaffung einer Anlaufstelle für gehörlose Patienten mit gebärdensprachkundigen Mitarbeitern,
  • Organisation von Kursen für das Personal zur Erlernung der Gebärdensprache,[2]
  • Sicherung des erforderlichen Personals zur ausreichenden Beratung und Behandlung gehörloser Patienten,
  • Aufbau eines Netzwerkes zu Gebärdendolmetschern bzw. zu Vermittlungsstellen zur Absicherung einer schnellen und bedarfsgerechten Inanspruchnahme ihrer Dienste,
  • bei Einbeziehung eines Gebärdendolmetschers bleibt der gehörlose Patient der Gesprächspartner und sollte stets direkt angesprochen werden (Gebärdendolmetscher ist nur Vermittler),
  • Medizin und Dokumente direkt dem Patienten übergeben,
  • Gesprächsregeln im Falle der Kommunikation ohne Dolmetscher: ständig Blickkontakt halten, Patient muss Mund sehen, einfache, kurze Sätze, deutliche, ausdrucksstarke mit Mimik untersetzte Sprache,
  • detaillierte Absprachen des Ablaufs von notwendigen Röntgen-, CT-, MRT-Untersuchungen,
  • detaillierte Absprachen für Notfälle (z. B. Brände und Explosionen) und schneller Evakuierung,
  • Kostenübernahme für Gebärdendolmetscher i. d. R. durch Sozialleistungsträger.
[1] Deutscher Gehörlosen-Bund e. V.: Der gehörlose Patient – Hinweise und Anregungen für ein barrierefreies Krankenhaus, Berlin 2011.
[2] Gebärdensprache (DGS) ist eine eigene vollwertige Sprache mit eigener Grammatik mittels manuell-gestischer Signale erzeugt durch Handzeichen, Bewegung, Mimik und Körperhaltung,

Lautsprachbegleitende Gebärden (LBG) unterstützen jedes gesprochene Wort mit einer Gebärde und somit das Verständnis der Lautsprache visuell. Sie sind keine eigene Sprache, aber zur Kommunikation anerkannt.

3.3 Sehbehinderte, blinde Patienten

Für die Integration sehbehinderter, blinder Patienten während ihres Aufenthalts im Krankenhaus sind folgende Aspekte hilfreich:[1]

Technische Maßnahmen

  • Bereitstellung von Lese-Sprechgeräten zum Vorlesen gedruckten Textes,
  • indirektes Licht für Allgemeinbeleuchtung, ergänzt durch direkt strahlende Tageslichtlampen,
  • Vermeiden von Direkt- und Reflexblendung (matte Fußböden) und Verstärken von Farb- und Helligkeitskontrasten (Markieren von Treppenstufen),
  • große weiße Zahlen auf rostrotem Grund zur Kennzeichnung von Stockwerken,
  • Farbkennzeichnung von Türen und Wänden in Abhängigkeit des zu signalisierenden Sachverhalts: rote Tür kontrastierend zu hellblauer Wand für Zugang zu Fluchtweg, lichtgrüne Wände in Sanitärräumen.

Organisatorische Maßnahmen

  • Stets das Gefühl der Sicherheit gewähren, indem man beim Gang durch das Krankenhaus den Arm zum Einhängen anbietet, auf Beginn und Ende einer Treppe sowie auf die Seite des Geländers aufmerksam macht,
  • Türen immer ganz offen oder geschlossen halten, ansonsten Gefahr des Stoßens, Stürzens,
  • Pünktlichkeit hat bei blinden, sehbehinderten Patienten große Bedeutung,
  • Genauigkeit und absolute Verschwiegenheit beim Vorlesen von Schreiben.

Personenbezogene Maßnahmen

  • Benutzen von Sehhilfen (korrigierte Bri...

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