Zur Unterstützung und Vorbereitung einer besseren Integration von mobilitätseingeschränkten Personen in das Arbeitsleben kann folgende Checkliste einbezogen werden:[1]

 
Lfd. Nr. Arbeitsplatz/Arbeitsbereich Art der Behinderung/Probleme Regelwerk

Methodisches Vorgehen

T-O-P-Maßnahmen
1 Umgestaltung eines vorhandenen Arbeitsplatzes
1.1 Umgestaltung eines Schweißer-Arbeitsplatzes durch Teilautomatisierung[2]

Körperlich stark belastende Tätigkeit mit Schichtarbeit, bedingt durch mehrfach schwere Erkrankung des Beschäftigten

Probleme:

  • hohe physische Belastung infolge großer aufzubringender Körperkräfte und extremer Arbeitshaltungen
  • hoher psychischer Druck durch krankheitsbedingte Fehlzeiten

BGG

BetrSichV

ArbStättV

ASR A1.3

ASR A1.5

ASR A1.8

ASR A2.3

ASR V3

ASR V3a.2

ArbMedVV

TRGS 528

DGUV-R 108-003

DGUV-I 205-025

DGUV-I 209-010

DGUV-I 209-011

DGUV-I 215-111

DGUV-I 240-390

DGUV-I 240-460

Methodisches Vorgehen

Ausgangssituation:

  • Umgestaltung eines vorhandenen in einen behindertengerechten Arbeitsplatz aufgrund einer körperlichen Schwerbehinderung

Arbeitsetappen:

  • Kontaktaufnahme mit der Schwerbehindertenvertretung des Betriebs und mit dem zuständigen Integrationsamt
  • Kontakt mit Technischem Beratungsdienst vor Ort zur Ermittlung erforderlicher technischer Maßnahmen
  • Unterbreitung von Vorschlägen des Integrationsamtes zur Lösung des Problems und zur Umgestaltung des Arbeitsplatzes
  • Antrag auf Fördermittel, ggf. mit Unterstützung des Integrationsfachdienstes
  • Bereitstellung der Fördermittel zur Finanzierung der technischen Maßnahmen durch das Integrationsamt und Einrichtung des an die Behinderung angepassten Arbeitsplatzes

Technische Maßnahmen

  • Umgestaltung des Arbeitsplatzes durch Investition in eine Schweißroboter-Anlage
  • Hebehilfen zum Transportieren der Werkstücke und damit zur Vermeidung ungünstiger Körperhaltungen und Verringerung körperlicher Beanspruchung

Organisatorische Maßnahmen zur Einarbeitung am neuen Arbeitsplatz

  • Kontaktnahme zum Technischen Beratungsdienst und Abstimmung der weiteren Verfahrensweise
  • Qualifizierung des Schweißers zum Programmieren und Bestücken der Anlage
  • Anreicherung des Arbeitsinhalts
  • Arbeitsmedizinische Vorsorgenach G 39

Personenbezogene Maßnahme

  • Sicherung einer dauerhaften Beschäftigung (zunächst 5 Jahre) als Schweißer
1.2 Umgestaltung eines Call-Center-Arbeitsplatzes für Outbound-Telemarketing[3]

Blinder Bürokaufmann in einem neuen Tätigkeitsfeld

Probleme:

  • hohe psychische und physische Belastung in einem neuen Tätigkeitsfeld und neuer bisher ungewohnter Arbeitsumgebung
  • Kommunikation mit potenziellen Interessenten und dem Ziel der Findung und Bindung neuer Kunden
  • Arbeitsplatz ist wegen seiner Spezialausstattung nicht von anderen Kollegen nutzbar

BGG

BetrSichV

ArbStättV

ASR V3

ASR V3a.2

ArbMedVV

DGUV-I 215-111

DGUV-I 215-112

DGUV-I 215-410

DGUV-I 215-441

DGUV-I 240-370

DIN 18040-1

DIN 32975

Methodisches Vorgehen

Ausgangssituation:

  • Schaffung eines 1.2

    behindertengerechten Arbeitsplatzes im Call-Center für einen blinden Beschäftigten nach Umschulung

  • Umgestaltung des Call-Center-Arbeitsplatzes

Arbeitsetappen:

  • Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Arbeitsamt und Besprechung anstehender Probleme
  • Umschulung zum Call-Center-Agenten
  • Umgestaltung des Computer-Arbeitsplatzes
  • Bereitstellung der Fördermittel zur Finanzierung durch das zuständige Arbeitsamt
  • Ergebnis: langsamere Abarbeitung der Kundenkontakte, dafür höhere Verkaufserfolge infolge größerer Sensibilität in der sprachlichen Kommunikation

Technische Maßnahmen

  • Braille-Tastatur
  • elektronische Sprachausgabe

Organisatorische Maßnahmen

  • halbjährige Umschulung zum Call-Center-Agenten
  • 4-wöchiges Praktikum im Call-Center
  • ggf. Arbeitsmedizinische Vorsorge nach G 37

Personenbezogene Maßnahme

  • Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis
2 Entwicklung und Errichtung eines neuen behindertengerechten Arbeitsplatzes
2.1 Herstellung von orthopädischen Schuhen[4]

Probleme:

  • hohe physische Belastung bei langem Gehen und Stehen infolge einer unfallbedingten Amputation des rechten Unterschenkels und der linken Verse
  • Unmöglichkeit eines wiederholten Wechsels zwischen Sitzen und Stehen sowie des Tragens und Festklemmens des Schuhs zwischen Knien

BGG

BetrSichV

ArbStättV

ASR V3

ASR V3a.2

ArbMedVV

DGUV-R 108-003

DGUV-I 215-111

DGUV-I 215-112

DGUV-I 240-460

Methodisches Vorgehen

Ausgangssituation:

  • Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes für die Einstellung eines Beschäftigten mit starken körperlichen Einschränkungen

Arbeitsetappen:

  • Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Integrationsamt und Besprechung anstehender Probleme
  • Kontakt mit Technischem Berater vor Ort (gemeinsame Suche nach entsprechenden technischen und organisatorischen Maßnahmen)
  • Unterbreitung von Vorschlägen des Integrationsamtes für eine neue Gestaltungslösung
  • Antrag auf Fördermittel zur Finanzierung eines behindertengerechten Arbeitsplatzes durch Integrationsamt
  • Bereitstellung der Fördermittel zur Finanzierung durch Integrationsamt und Unterstützung bei Einrichtung des neuen Arbeitsplatzes

Technische Maßnahmen

  • Ersatz des Steharbeitsplatzes durch Sitzarbeitsp...

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