Wichtig

Weiterführende Informationen in der DGUV-R 114-610

Zu vielen in der Grünflächenpflege gängigen Maschinen und Arbeitsverfahren finden sich in der DGUV-R "Branche Grün- und Landschaftspflege" detaillierte Informationen und Praxistipps zu Sicherheit und Gesundheitsschutz.

 
Wichtig

Beschaffung geeigneter Geräte und Maschinen

Bei Neubeschaffungen muss darauf geachtet werden, dass Kennzeichnung, Zertifikate und Dokumentationen in Ordnung sind. Ein CE-Kennzeichen (mit der dazugehörigen Konformitätserklärung!) ist Pflicht, ein GS-Zeichen oder bewährte Gütesiegel z. B. von Branchenverbänden sind wünschenswert. Achten Sie auf eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache und ggf. auf Prüfbescheinigungen. Das gilt grundsätzlich auch für Maschinen, die gebraucht gekauft werden!

 
Praxis-Tipp

Akku-Geräte

Viele gängige Geräte für die Grünflächenpflege stehen als kabellose Akku-Variante zur Verfügung, z. B. Heckenscheren und Laubbläser. Sie sind leiser und sicherer in der Handhabung. Leistungsstarke Geräte können mit rückentragbaren Akkus ergonomisch günstig versorgt werden.

2.3.1 Mäharbeiten

Mäharbeiten fallen saisonal und wetterabhängig an und können je nach Fläche, die zu bearbeiten ist, sehr umfangreich und intensiv sein.

Risiken

  • Lärm,
  • Hitze,
  • ergonomische Belastungen durch Gehen bzw. Schieben des Rasenmähers oder durch langes Sitzen auf dem Mäher,
  • Verletzungsgefahr durch wegfliegende Fremdkörper oder bei der Störungsbeseitigung.
  • Rutsch- und Kippgefahr bei Arbeiten an Böschungen und Hängen.

Maßnahmen

  • angepasste Auswahl der Mähmaschinen und -geräte, entsprechend der Einsatzbedingungen und des Arbeitsaufkommens;
  • bei der Beschaffung lärmarme Maschinen und Geräte bevorzugen;
  • regelmäßige Pflege und Wartung, um die Geräuschemission und die Störungsanfälligkeit über die Lebensdauer gering zu halten;
  • nur ordnungsgemäße Maschinen und Geräte einsetzen, keinerlei Veränderungen vornehmen, z. B. keine Schutzbleche entfernen;
  • Sicherheitsabstände einhalten, wenn Menschen durch weggeschleuderte Fremdkörper beim Mähen gefährdet werden können;
  • Schutzschuhe und ggf. Gehörschutz tragen;
  • Unterweisung bzgl. Gefahren wie Eingreifen in laufende Messer, weggeschleuderte Fremdkörper usw.;
  • Mäharbeiten möglichst so planen, dass Belastungen und Risiken gering gehalten werden (nicht bei größter Hitze, aber auch nicht bei feuchtem Gras).
 
Achtung

Arbeiten an Böschungen riskant

Arbeiten an Böschungen sind mit Geräten und Maschinen der Grünflächenpflege besonders risikoreich. Durch Abrutschen besteht die Gefahr, sich an Geräten wie Mähern oder Freischneidern zu verletzen, und Fahrzeuge oder Aufsitzmäher können umkippen. An kritischen Hängen darf nur gearbeitet werden, wenn Geräte und Ausstattung dafür geeignet sind, z. B. wenn Steigeisen und hangtaugliche Geräte mit Gitter- oder Stachelrädern zur Verfügung stehen oder die Geräte von oben gesichert werden können. Andernfalls müssen die Arbeiten von einem Unternehmen ausgeführt werden, das dazu in der Lage ist. Bei der Neuanlage von Grünflächen sollte so geplant werden, dass Pflegearbeiten an Hangflächen von mehr als 30° Neigung vermieden werden.

2.3.2 Freischneiden

Freischneidearbeiten sind in der extensiven Grünflächenpflege nicht wegzudenken. Es wird mit unterschiedlichen Schnittwerkzeugen (Fäden, Messern, Schneidrädern) gearbeitet.

Risiken

  • Lärm,
  • ergonomische Belastung durch Stehen, Gehen, Tragen und Führen des Gerätes,
  • Unfallgefahr durch unebenes Gelände,
  • Abgasemissionen,
  • Verletzungsgefahren durch weggeschleuderte Fremdkörper oder Kontakt mit dem Schneidwerkzeug,
  • in Einzelfällen: Risiken durch gefährliche Pflanzen, wie die Herkulesstaude, deren Saft unter Sonneneinwirkung verbrennungsähnliche Verletzungen hervorruft.

Maßnahmen

Wie bei den Mäharbeiten (vgl. Abschn. 2.1), außerdem:

  • auf ergonomische Gestaltung der Maschinen achten (Tragevorrichtung, Gewichtverteilung, Bedienungskomfort),
  • geeignetes Schneidwerkzeug und passende Sicherheitseinrichtungen am Gerät (Prallbleche) einsetzen,
  • schadstoffarme Treibstoffe verwenden (s. u.),
  • ausreichend stabiler Gesichtsschutz (Kunststoffsichtscheibe oder Brille, Kunststoffgewebe nicht ausreichend),
  • Unterweisung (bzgl. Sicherheitsabständen, Umgang mit risikoreichen Pflanzen, wie Riesenbärenklau/Herkulesstaude u. a.).

2.3.3 Hecken- und Gehölzschnitt

Risiken

  • Verletzungen an Messern (durch Kontakt mit dem nachlaufenden Messer bei Unachtsamkeit oder durch Stürze),
  • Stürze bei Arbeiten in der Höhe,
  • Verletzungen durch Pflanzenteile (besonders an den Augen),
  • elektrische Gefährdung beim versehentlichen Durchtrennen von Zuleitungskabeln,
  • ggf. Abgasemissionen bei Geräten mit Verbrennungsmotor (s. o.).

Maßnahmen

  • nur ordnungsgemäße Geräte mit intakter Zweihandschaltung einsetzen;
  • von sicheren Standplätzen aus arbeiten; kurzzeitig kommt eine stabil aufgestellte Leiter infrage, für eine längere, hohe Hecke sollte es aber ein geeignetes Gerüst sein;
  • bei ausladenden, spitzen Pflanzen Schutzbrille oder Visier tragen;
  • auf sichere Kabelführung achten; dabei helfen Kabelklemmen, die am Gürtel getragen werden können; ausreichenden FI-Schutz sicherstellen, ggf. mit ...

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