Unabhängig vom Erzeugungssystem kann eine genau definierte Druckluftqualität nur mit entsprechender Aufbereitung erreicht werden. Druckluft aus ölgeschmierten Kompressoren enthält Öl und ist damit nicht für alle Anwendungen geeignet. Aber auch Luft aus ölfreien Kompressoren enthält immer etwas Öl, da mit der Ansaugluft Öl und andere Stoffe in das Druckluftsystem gelangen. In Produktionsbereichen mit schlechter Luftqualität oder in Industriegebieten ist der Gehalt an Feststoffen oder Ölaerosolen messbar höher als in Umgebungen ohne entsprechende Emittenten.

Die Qualität von Druckluft wird beeinträchtigt durch

  • Staub, Schmutz, Pollen, Mikroorganismen, Rauch, Abgasemissionen und andere Partikel,
  • Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf,
  • Öl, unverbrannte Kohlenwasserstoffe aus der Umgebungsluft und Reste des Kompressorkühlmittels,
  • Gase, wie z. B. Schwefeloxide, Stickoxide und Chlorverbindungen.

Wasser ist als natürliche Luftfeuchtigkeit immer in der Luft vorhanden. Wasser wird beim Abkühlen der Druckluft in größeren Mengen frei. Trocknung hilft Korrosionsschaden im Druckluftnetz und Funktionsstörungen bei den angeschlossenen Verbrauchern zu vermeiden.

Druckluft minderer Qualität kann schädliche Folgen haben, wie

  • vorzeitiger Verschleiß und Abrieb der Oberflächen,
  • Rost und Korrosion an Werkzeugen, Rohren und Ausrüstungen,
  • beschädigte Geräte,
  • Beschädigung lackierter Oberflächen,
  • gestiegene Abfallmenge.
 
Wichtig

Schadstoffbelastung am Arbeitsplatz

Zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter ist auch auf die Verunreinigungen der nach dem Verbraucher expandierten Druckluft zu achten. Dies gilt speziell in Bezug auf Öl in der Druckluft, die z. B. direkt aus einem Druckluftzylinder oder einer Blasdüse an die Umgebung abgegeben wird.

Daher sind, je nach geforderter Druckluftqualität, Aerosole, Partikel und Feuchtigkeit aus dem Druckluftnetz zu entfernen. Die Aufbereitung der Druckluft kann zentral oder dezentral erfolgen.

Die Druckluftqualität wird gemäß ISO 8573 in Reinheitsklassen eingeteilt. Kriterien sind der Gehalt an festen Verunreinigungen, Feuchte und Wassergehalt (flüssig) und Ölgehalt. Die Druckluftqualität in Anwendungen beispielsweise der pharmazeutischen Industrie oder der Medizintechnik muss entsprechend höher sein als z. B. in Anwendungen in der Kunststoffindustrie. Eine regelmäßige Überprüfung der Druckluftqualität muss in Krankenhäusern erfolgen.

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