Freiwillige Feuerwehren sind die am häufigsten in Deutschland vertretenen Feuerwehren. Da der Großteil dieser FFWen nur aus ehrenamtlich tätigen Einsatzkräften besteht, sind sie nur schwer in der Lage, eine präventive Beratung von Unternehmen und Betrieben durchzuführen. Insofern darf man nicht erwarten, dass es in jeder Kommune Ansprechpartner gibt, die gezielte Fragestellungen zum Brandschutz sofort beantworten können.

 
Praxis-Tipp

Sachverstand der Feuerwehren einbinden

Für Unternehmen ist es sehr sinnvoll, auf die Beratung der örtlichen Feuerwehren zurückzugreifen. Dadurch werden die Einsatzkräfte mit den betrieblichen Gegebenheiten und Örtlichkeiten vertraut gemacht und können vorhandene Gefahrenschwerpunkte besser einschätzen. Damit ist im Ernstfall eine schnellere und wirkungsvollere Gefahrenabwehr möglich.

Die örtliche Feuerwehr sollte auch die Möglichkeit erhalten, im Werk zu üben und sich auf spezifische Gefahrensituationen einstellen zu können. Solche Übungen können in eine betriebliche Räumungsübung integriert werden, um die betriebliche Brandschutzorganisation auf Ihre Wirksamkeit zu prüfen.

Bei der Durchführung von Brandverhütungsschauen durch die untere Baubehörde ist von Seiten der Feuerwehr oftmals ein Brandschutzsachverständiger anwesend. Dieser prüft die Einhaltung der länderrechtlichen Brandschutzbestimmungen, die sich in erster Linie aus den Bauordnungen und den dazugehörigen Verordnungen ergeben. Bestehen Brandschutzmängel, sollte gemeinsam durch Feuerwehr und Baubehörde eine für den Betreiber akzeptable Lösung gesucht werden. Dabei ist oft auch eine Abstimmung mit der Brandschadenversicherung angebracht.

 
Praxis-Tipp

Brandschutzbeauftragten bestellen

Bei entsprechenden Brandgefährdungen empfiehlt sich, einen Brandschutzbeauftragten (BSB) zu bestellen, der für die Einhaltung der Bestimmungen zum baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz sorgt (s. a. ASR A2.2). Das kann ein Mitarbeiter des Unternehmens, aber auch ein externer Dienstleister sein. Der BSB unterstützt den Unternehmer und die Verantwortlichen in allen Belangen des betrieblichen Brandschutzes und hält den Kontakt zur örtlichen Feuerwehr. Dadurch kann ein starkes Vertrauensverhältnis zwischen Unternehmen und der zuständigen Feuerwehr geschaffen werden.

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