• Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beauftragt 2005 das Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie des Universitätsklinikums Gießen, gesundheitlichen Beschwerden bei Büroangestellten auf den Grund zu gehen. In dieser Pilotstudie werden 63 Büroräume mit 69 dort arbeitenden Personen untersucht. Die Innenraummessungen werden im zweiten Teil der Studie durch arbeitsmedizinische Untersuchungen ergänzt, die am Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt werden.
  • Klinisch, immunologisch und laborchemisch werden bei der Studie keine objektivierbaren Hinweise auf Gesundheitsstörungen gefunden. Allerdings reagiert ein Teil der Probanden überempfindlich auf bronchiale Reize, obwohl die raumlufttechnischen Werte unauffällig sind.
  • Wissenschaftler vom Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie an der Universität Gießen weisen 2006 durch Literaturauswertung wirkungsseitiger Studien nach, dass es wissenschaftlich belastbare Hinweise auf irritative und gentoxische Effekte bei Exposition gegenüber Emissionen gibt, die beim Druck- bzw. Kopierbetrieb entstehen.
  • Im März 2008 schließt das BfR die Arbeiten zur "Toner-Problematik" mit einer gesundheitlichen Bewertung möglicher Risiken durch Druckeremissionen ab. In diese Bewertung fließen neben den Ergebnissen der Pilotstudie auch die Ergebnisse anderer, zum Teil noch unveröffentlichter Studien ein. In einer Bewertung kommt das BfR zu dem Ergebnis, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Exposition gegenüber Emissionen aus Büromaschinen nicht ausgeschlossen werden können. Schwerwiegende Gesundheitsschäden sind nach den bisher vorliegenden Daten aber nicht zu beobachten. Das BfR sieht es als vordringlich an, weitere Studien durchzuführen.
  • Nach der BfR-Studie zieht die BAuA das Fazit, dass die Belastung in einem akzeptablen Bereich liegt. Zusätzliche Schutzmaßnahmen wegen eines möglichen Krebsrisikos seien i. d. R. nicht erforderlich.

     
    Wichtig

    Akzeptanzbereich

    Der Begriff "akzeptabler Bereich" meint nicht, dass es kein Krebsrisiko gibt. Die Anzahl der Erkrankungen liegt allerdings in einem so geringen Bereich, dass er nicht besonders auffällig ist. Das Risiko an Krebs zu erkranken liegt bei der aktuellen 60-Mikrogramm-Grenze für Tonerstaub bei 4:10.000.

  • Das Institut für Pathologie der Universität Rostock untersucht 2008 Krebsgewebe eines verstorbenen Servicetechnikers. Im Gewebe des Lungentumors werden Tonerpartikel nachgewiesen. Der Befund legt die Annahme nahe, dass Toner Krebs erzeugen kann.
  • Internationale Forschungen auf Grundlage des Ames-Tests belegen, dass Substanzen aus Toner krebserregend sein können. Bei dem Test wird mit Zellen von Ratten geforscht. Die Ergebnisse sind nicht auf den Menschen übertragbar.
  • 2010 wird zur Wirkung von Toner im Institut für Umweltwissenschaften an der Universität Freiburg an Menschen bzw. menschlichem Gewebe geforscht. Die beiden Untersuchungsreihen bringen belastende Ergebnisse: Sensibilisierte Personen reagieren mit oxidativem Stress auf Emissionen aus bestimmten Laserdruckern. Der Stoffwechsel gerät aus dem Gleichgewicht. Wissenschaftler vermuten, dass dieses Ungleichgewicht die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erschöpfungssyndromen, aber auch Morbus Parkinson und Morbus Alzheimer fördern kann.
  • Bei einer zweiten Versuchsreihe an menschlichen Lungenzellen wird nach einer Stunde Druckdauer eine gentoxische Wirkung nachgewiesen. Die Zellen mutieren.
  • Bei einer ersten humanen Studie 2013 in Zusammenarbeit mit der Universität Bern, Arbeitsmedizinern der Universität Gießen und dem Medizinischen Labor Bremen kann das Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Freiburg (IUK Freiburg) im Auftrag von nano-Control nachweisen, dass Nanopartikel in Lungenzellen eindringen können, auch Aluminium.
  • Die Ergebnisse einer Pilotstudie des IUK Freiburg aus dem Jahr 2015 zeigen, dass es unter standardisierten Bedingungen und Simulation einer alltäglichen Büroraumsituation zu biologischen bzw. gesundheitlichen Triggerungen des Menschen durch feine und nanoskalige Partikel sowie flüchtige organische Verbindungen bei Exposition gegenüber Emissionen aus Laserdruckern (LSD-E) kommen kann. In einem Fall kommt es bei der Studie z. B. zu einer deutlichen Verschlechterung der Lungenfunktion auf unter 30 %.
  • Die Harvard University Boston kommt 2017 in einer Bestandsaufnahme von 54 weltweiten Studien auf dieselben Ergebnisse wie das IUK Freiburg bei der humanen Studie: Die Emissionen aus Laserdruckern zeigen Wirkung im entzündlichen und immunologischen Bereich. Die Stoffe sind jedoch noch nicht vollständig bekannt.

     
    Wichtig

    Schutzmaßnahmen

    Sowohl das IUK Freiburg als auch Harvard University empfehlen aus präventivmedizinischer und hygienischer Sicht Maßnahmen zur Expositionsreduktion bzw. -vermeidung zu ergreifen, wie z. B. separate, gut belüftete Druckerräume, den Einsatz von Tintenstrahldruckern und/oder die Verwendung wirksamer Filtertechnologien.

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