Zusammenfassung

 
Überblick

Tätigkeiten mit bestimmten Metallen können mit hohen Risiken verbunden sein, an Krebs zu erkranken. Jedoch sind viele der Verwendungen dieser Metalle nicht zu umgehen, da kaum technische, geschweige denn stoffliche Alternativen verfügbar sind. Die Branchen, die mit krebserzeugenden Metallen umgehen, sind vielfältig und die Zahl an damit verbundenen Arbeitsplätzen ebenfalls.

Um kurz-, mittel- und langfristig eine sicherere Verwendung und den Schutz des Arbeitnehmers sicherzustellen, beschreibt die TRGS Metalle Schutzmaßnahmenkonzepte, die langfristig eine sichere Verwendung gewährleisten. Setzen die Betriebe diese Konzepte um, können sie im ersten Schritt zumindest die Bereiche hoher Gesundheitsrisiken verlassen. Betriebe, die mit krebserzeugenden Metallen umgehen, können aufgrund der neuen TRGS auf jeden Fall durch weiterführende technische, organisatorische und u. U. durch Anpassungen der persönlichen Schutzmaßnahmen die Gesundheit ihrer Beschäftigten besser schützen. Ob diese Schutzmaßnahmenkonzepte ausreichen, können nur aktualisierte Expositionsdaten zeigen. Der vorliegenden Text soll Ihnen deutlich machen, warum betriebliche Anpassungen notwendig werden und welche Hilfsmittel die TRGS 561 liefert.

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

In Deutschland bildet das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) die rechtliche Grundlage für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit. Die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) konkretisiert Arbeitsschutzregelungen für gefährliche Stoffe. Wichtige Technische Regeln zum Thema Metalle sind:

1 Was macht Metalle gefährlich?

Ob als essenzieller Nährstoff in Biogasanlagen (Cobalt) oder in der Oberflächenbeschichtung eines Flugzeugrumpfes (Chrom, Nickel), ob als essenzieller Bestandteil komplexer Enzyme (Kobalt, Kupfer, Zink) oder als grundlegender, chemischer Bestandteil von Akkumulatoren (Blei) – Metalle sind nicht nur in der Erdkruste allgegenwärtig, sondern ihren Eigenschaften verdankt der Mensch auch den Schritt in die Industrialisierung aufgrund vielseitiger Verwendungsmöglichkeiten.

Für die technische Entwicklung sind dabei die mechanische Formbarkeit, gute Belastbarkeit, Wärme- und elektrische Leitfähigkeit, Legierungsmöglichkeit und der hohe Grad an Wiederverwertbarkeit Eigenschaften, die vielfältige Verwendungen ermöglichen. Elektromobilität funktioniert nicht ohne Nickel und Cobalt, Windkraft nicht ohne Nickel, Solarkraft nicht ohne Cadmium und Beryllium und die moderne Telekommunikation in Form von Smart-Technologie ist ohne Cobalt, Nickel und Arsen sowie viele seltene Erden nicht denkbar.

1.1 Gefährliche Eigenschaften von Metallen

Den positiven Eigenschaften stehen die toxikologischen Eigenschaften eines Großteils der wirtschaftlich relevanten Metalle und ihrer Verbindungen gegenüber. Die von Metallen ausgehenden Gefahren sind schwerwiegend und nicht nur Arbeits- und Umweltschützern geläufig. Schon Agatha Christie thematisierte in vielen ihrer Bücher Arsen als Mordwaffe, die durch Nickel ausgelösten Allergien durch das Tragen von Schmuck sind weit verbreitetet und durch Blei verursachter Umweltbelastung wird erst seit dem Jahr 2000 durch eine Europäische Verordnung zu Blei in Kraftstoffen entgegengewirkt.

 
Metall Verwendung Gefahren
Aluminium Hohe Festigkeit bei geringem Gewicht – relevant für Luft- und Raumfahrt, Verpackungsindustrie aufgrund Barrierewirkung bei leichtem Gewicht Umweltbelastung durch Abbau, Entstehung gefährlichen Rotschlamms und hohe CO2-Belastung bei Gewinnung
Arsen Wichtiger Halbleiter in Hochfrequenzbauteilen sowie wichtiger Bestandteil vieler Legierungen Tödliche Vergiftung möglich, krebserzeugende Wirkung am Menschen bekannt, gefährlich für Pflanzen und Tiere
Beryllium Als Legierung mit Al in Luft- und Raumfahrt (geringes Gewicht) und mit Kupfer für Werkzeuge Krebserzeugende Wirkung und Berylliose beim Menschen
Blei Hauptverwendung als Akkumulator, ansonsten zur Abschirmung von Strahlung Gravierende Gefahren für die Umwelt und somit auch den Menschen durch die Umwelt (Luft, Boden, Wasser)
Cobalt Legierungselement für Korrosion- und Hitzebestand Krebserzeugende Wirkung über Atemluft und Trinkwasser
Nickel Legierung mit Stahl (Korrosionsbeständigkeit), Verwendung in Schmuck Häufigstes Kontaktallergen, Lungenkrebs als Berufserkrankung anerkannt

Tab. 1: Verwendungen und Gefahren von Metallen (Metalle steht hier stellvertretend für das Metall und/oder seine Verbindung)

 
Wichtig

Die Gefährlichkeit von Metallen hängt von ihrer Verwendung ab

Ein Erz oder ein einfacher Steinklumpen, der ein gefährliches Metall enthält, birgt i. d. R. keine Gefahr.

Wirklich gefährlich i. S. eines Gefahrstoffs für Mensch und Umwelt werden die meisten Metalle und ihre Verbindungen erst, wenn sie durch Abbau, Aufschluss und Bearbeitung für die vorgesehenen Anwendungen dingbar gemacht werde...

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