Im umgangssprachlichen Gebrauch werden Stressauslöser und Stressreaktionen häufig synonym verwendet: "Ich hatte heute furchtbar viel Stress auf der Arbeit." wird i. Allg. verstanden als ein Leiden unter sehr hohem Arbeitsaufkommen. Sinnvoll ist es jedoch, die Stressauslöser, auch Stressoren genannt, und die Stressreaktion zu trennen. Das Wahrnehmen von Stressoren und die gefühlte Reaktion darauf können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein.

Wenn man Stressoren und Stressreaktionen gleichsetzt, ergibt sich daraus eine Erwartungshaltung, sich bei möglicherweise Stress auslösenden Ereignissen auch persönlich gestresst zu fühlen. Es muss aber nicht jeder bei Zeitdruck mit einem Gefühl von Hektik und Getriebensein reagieren, einige Menschen werden dann auch einfach ihren Zeitplan neu ordnen oder Aufgaben delegieren. Es gibt auch unterschiedliche Interventionsansätze, die entweder eher bei den auslösenden Stressoren oder aber bei den individuellen Stressfolgen eines Menschen ansetzen.

Die psychische Leistungsfähigkeit bzw. Belastung der Mitarbeiter wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die wichtigsten Einflüsse sind:

  • Arbeitsaufgabe und -inhalt, z. B. geringer Handlungsspielraum;
  • physikalische Arbeitsbedingungen, z. B. Beleuchtung, Klima, Lärm;
  • sozialer Kontext und Organisationsbedingungen, z. B. schlechtes Führungsverhalten;
  • gesellschaftliche Belastungen, z. B. Arbeitsplatzunsicherheit.

Bei lang andauerndem Stress verändern und verschärfen sich die Stressreaktionen. Es kommt immer wieder vor, dass engagierte Menschen, die immer wieder ihre eigenen Leistungsgrenzen überschreiten, auf diese Weise völlig erschöpfen und "ausbrennen" (Burnout-Syndrom). Häufig bedeutet dies eine massive körperliche, psychische und soziale Erschöpfung. Die Betroffenen brauchen oft sehr lange, bis sie sich von diesem tiefgreifenden Erschöpfungszustand und der oft damit verbundenen Depression erholt haben. Viele Menschen können auch gar nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

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