Zusammenfassung

 
Überblick

Mobiles Arbeiten ist nicht erst seit der COVID-19-Pandemie ein Thema, aber seither vielfach praktiziert. In Zeiten von Corona hat das Thema mobiles Arbeiten, insbesondere das Arbeiten im Homeoffice, noch einmal eine besondere Beschleunigung erfahren.

In diesem Beitrag wird das mobile Arbeiten aus der Perspektive von Betroffenen dargestellt und die Bedingungen und Voraussetzungen für ein erfolgreiches und zufriedenstellendes disloziertes oder Remote-Arbeiten werden beschrieben. "Disloziert" bedeutet die Loslösung vom festen Arbeitsplatz und "remote" beschreibt das ortsunabhängige Arbeiten.

1 Begriffliche Abgrenzungen: Telearbeit, Mobiles Arbeiten, Homeoffice, Stationäres Arbeiten

Der technologische Fortschritt erlaubt es heute, zu jeder Zeit und von jedem Ort aus zu arbeiten. Dieses zeitlich und räumlich entgrenzte Arbeiten kennt man unter den Begriffen Mobiles Arbeiten, Remote-Arbeiten, Telearbeit und Arbeiten im Homeoffice. In diesem Beitrag geht es primär um das Arbeiten im Homeoffice – eine Abgrenzung der Begrifflichkeiten soll jedoch vorgenommen werden, damit jeder, der disloziert arbeitet, verortet werden kann.

Der folgende Überblick stellt die Begriffe und das Verständnis von Mobiler Arbeit, Homeoffice, Telearbeit dar und definiert die Unterschiede und Abgrenzungsmerkmale:

Infographic

Telearbeit

Der Begriff Telearbeit bezeichnet die Arbeit an einem fest eingerichteten Bildschirmarbeitsplatz im privaten Bereich.

Mobiles Arbeiten / Remote-Arbeiten

Mobiles oder Remote-Arbeiten beschreibt eine Arbeitsform, bei der Beschäftigte ihre Arbeit an beliebigen Orten erledigen können.

Homeoffice

Die Arbeit im Homeoffice ist eine besondere Form des mobilen Arbeitens, bei der Beschäftigte in Absprache mit dem Arbeitgeber zeitweise oder ganz im häuslichen Umfeld arbeiten. Homeoffice ist die wohl häufigste Form von Remote-Arbeit.

Stationäres Arbeiten

Stationäres Arbeiten bedeutet Arbeiten vor Ort im Gebäude der Unternehmung. Das stationäre Arbeiten ist zwar die bekannteste, aber auch schon vor der Corona-Pandemie nicht die am häufigsten praktizierte Art, seine Arbeitsaufgaben zu erledigen. Bereits 2016 arbeitete mehr als jeder zweite Mitarbeiter an einem wechselnden Arbeitsplatz, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens.[1]

2 Digitales Arbeiten im Jahr 2020

In der repräsentativen Studie "D21-Digital-Index", die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wurde, zeigte sich, dass im Jahr 2020 doppelt so viele Berufstätige wie im Vorjahr mobil oder von zu Hause aus gearbeitet haben: "32 Prozent der Befragten nutzten Telearbeit, Homeoffice oder mobiles Arbeiten. Bei den Berufstätigen mit Bürojob liegt der Anteil sogar bei rund 60 Prozent – auch dies ist eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr." Ein Drittel der Befragten war aufgrund der Pandemie erstmals im Homeoffice tätig. Jeweils eine Mehrheit fand die Arbeit im Homeoffice teilweise effizienter, weil es weniger Ablenkung gab, weil Berufs- und Privatleben besser vereinbart werden können, und war zufrieden mit der Unterstützung des Arbeitgebers beim Wechsel.

Über ein Drittel (36 %) möchte nach der Corona-Pandemie gerne zumindest die Hälfte der Arbeitszeit von zu Hause aus arbeiten. Bei den Befragten mit Homeoffice-Erfahrung lag der Anteil noch höher. Führungskräfte stehen dem Arbeiten im Homeoffice allerdings kritischer gegenüber: Nur jede vierte Führungskraft (aus allen Branchen) wünschte sich, dass ihre Mitarbeiter zukünftig mehr im Homeoffice arbeiten sollten als zuvor.[1]

3 Gesetzliche Bestimmungen und Arbeitsschutz

Die unterschiedlichen Arbeitsweisen, die auch unter differenten Arbeitsbedingungen stattfinden, sind für den Arbeitgeber auch Herausforderungen, v. a. was den Arbeitsschutz und das Arbeitszeitgesetz betrifft. Auch arbeitsrechtliche Fragen müssen geklärt sein oder werden: Manche Beschäftigte werden sich fragen: Ist das ein Arbeitsunfall, wenn ich mir einen Kaffee koche, stolpere und mir den Arm breche? (Nein, ist es nicht). Ist es ein Arbeitsunfall, wenn der Strom ausfällt und ich auf dem Weg in den Keller zum Sicherungskasten die Treppe hinabstürze? (Ja, das ist ein Arbeitsunfall). Heutige Unterweisungen greifen das Thema Arbeiten im Homeoffice (Elektrik, Lüften, Stolpern, …) auf und vermitteln die Inhalte virtuell direkt an die Beschäftigten am digitalen Arbeitsplatz.

4 Voraussetzungen für mobiles Arbeiten

Ob räumlich und zeitlich entgrenztes Arbeiten für jeden das Richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. Da sind zum einen die technischen und organisationalen Voraussetzungen und zum anderen die privaten Voraussetzungen, die persönliche Einstellung und die Begabung zur Selbstorganisation und zum Selbstmanagement. Diese Einflussvariablen in Bezug auf das persönliche Empfinden von mobiler Arbeit interagieren miteinander, d. h., sie bedingen sich wechselseitig.

Technische und organisationale Voraussetzungen

Die grundsätzliche Voraussetzung fü...

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