Über die Hälfte der deutschen Beschäftigten hat oft oder zumindest manchmal Rückenschmerzen[1]. Diese kommen nicht von ungefähr. Während der eine Teil der arbeitenden Bevölkerung ohne Bewegung stundenlang vor dem Bildschirm sitzt, ist das Heben und Tragen von schweren Gegenständen beim anderen Teil der Auslöser. So sind Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) im Schulterbereich der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland und Europa.[2]

Exoskelette können dabei helfen, den Rücken zu entlasten. Sie sind äußere Stützstrukturen, die am Körper getragen und leicht an- und abgelegt werden können. Während im Gesundheitswesen im Rahmen von Rehabilitationstherapien von Exoskeletten die Rede ist, spricht man in der Industrie oft passenderweise von Ergoskeletten als Exoskeletten für die Ergonomie.

Ergoskelette helfen gesunden Menschen bei der Bewegung von schweren Lasten und können passiv (ohne Elektronik) oder aktiv (mit Servomotoren und Elektronik ausgestattet) sein. Ihr Ziel ist einerseits die Vermeidung von Belastungsverletzungen, kann aber andererseits auch die Steigerung der Leistungsfähigkeit sein. Dabei sollte ihr Eigengewicht möglichst gering sein, um dem Träger als Unterstützung zu dienen, ohne als beschränkender Fremdkörper wahrgenommen zu werden. Seit Jahren gibt es viele Prototypen und Versuchsprojekte, aber der Einsatz in realen Industrieumgebungen schreitet bislang nur langsam voran. Der Grund dafür liegt oftmals nicht in der Funktion der Exoskelette an sich, sondern in der prozessbezogenen Einbettung und so vermeintlich einfachen Themen, wie Reinigung oder Zuschnitt auf verschiedene Körperformen. Ein weiterer Aspekt ist, dass ein Exoskelett z. B. im Lager bei Hebearbeiten hilfreich, bei anderen Lagerarbeiten, wie z. B. Staplerfahren, eher hinderlich ist.

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