Praxis-Tipp

Spalten ergänzen

Ergänzen Sie die 2 zusätzlichen Spalten "Erledigt bis" und "Kontrolle der Wirksamkeit" bei Durchführung der Gefährdungsermittlung und -beurteilung.

 
Lfd. Nr. Arbeitsplatz/Arbeitsbereich Gefährdung/Belastung/Mangel Regelwerk S-T-O-P-Maßnahmen
1 Notfallrettung bei Verkehrs- und Arbeitsunfällen
1.1 Rettungsleitstelle

Hohe psychische Belastung der Leitstellen-Disponenten durch

  • Suche geeigneter Klinik zur Notaufnahme bzw. nach verfügbarem Rettungsfahrzeug
  • intensivere und zeitaufwendigere Betreuung der Anrufer in Verbindung mit Telefonreanimation verbunden mit extremem Stress
  • teilweise geringe Handlungsspielräume

Beeinträchtigung der Sprachverständigung durch Umgebungsgeräusche

Sehbeeinträchtigung durch ergonomisch nicht optimal gestaltete Arbeitsmittel, z. B.

  • Bildschirmgerät, Beleghalter,
  • Tastatur, Maus, Telefon mit Headset

Beeinträchtigung des Stütz- und Bewegungsapparates (Schulter-Arm- bzw. Halswirbelsäulenbeschwerden) durch nicht ergonomisch gestaltete Arbeitsstühle, -tische

Beeinträchtigung der Informationsaufnahme vom Monitor durch Blendung

BetrSichV

ArbStättV

ASR A1.3

ASR A2.2

ASR A2.3

ASR A3.4

ASR A3.5

ASR A3.6

ASR A3.7

ArbMedVV

DGUV-I 215-410

DGUV-I 250-008

DGUV Empfehlung "Tätigkeiten an Bildschirmgeräten"

DGUV "Belastungen des Muskel- und Skelettsystems einschließlich Vibrationen"

Technische Maßnahmen:

  • leichtes, gut sitzendes, möglichst individuell angepasstes Headset
  • Auswahl ergonomisch gestalteter barrierefreier Arbeitsmittel: Bildschirmgerät, Beleghalter, Tastatur, Maus, Telefon mit Headset
  • richtige Positionierung der Arbeitsmittel zu den Ausstattungselementen (z. B. Arbeitstisch)
  • Auswahl ergonomisch geeigneter Ausstattungselemente: verstellbarer Arbeitstisch, Stuhl und Fußstütze, ggf. Handballenauflage
  • schallabsorbierende Auskleidung des Raumes
  • Vermeidung von Direktblendung durch Auswahl blendungsarmer Leuchten
  • Vermeidung von Reflexblendung durch Anordnung der Leuchten parallel zur Blickrichtung
  • die Leuchtdichte zwischen Bildschirm und anderen Arbeitsmitteln sollte kleiner 3:1 sein
  • Ausrüstung mit Feuerlöschern und Kennzeichnung

Organisatorische Maßnahmen:

  • Nutzung der Telefonreanimation bis zum Eintreffen des Rettungsfahrzeuges
  • Tätigkeitswechsel
  • periodisches Training und Fortbildung
  • Gewährung von Kurzpausen in Abhängigkeit der Belastungen bei möglichst selbstbestimmtem Tätigkeit-Pausen-Rhythmus[1]
  • Arbeitsmedizinische Vorsorge nach DGUV Empfehlungen "Tätigkeiten an Bildschirmgeräten", "Belastungen des Muskel- und Skelettsystems einschließlich Vibrationen" und nach Leitfaden psychische Belastung

Personenbezogene Maßnahmen:

  • Unterweisung der Beschäftigten bezüglich der möglichen Anpassung von Arbeitstisch und -stuhl an die jeweilige Körpergröße
1.2 Rettungsfahrzeug und präklinische Versorgung[2]

Höhere Unfallgefahr für die Besatzung von Rettungsfahrzeugen durch

  • geringere Handlungsspielräume bei höheren gefahrenen Geschwindigkeiten
  • unerwartetes Reagieren anderer Verkehrsteilnehmer in Ausnahmesituationen
  • fehlende Fahrpraxis von Neueinsteigern unter Realbedingungen

Hohe psycho-physische Belastung durch Stress bei Einsatzfahrten mit Sondersignal durch

  • Unberechenbarkeit der Fahrsituation
  • beteiligte und betroffene Kinder[3]
  • ggf. hohes Infektionsrisiko durch Übertragung der Erreger bei Stich- und Schnittverletzungen bzw. über die Schleimhäute
  • Gefährdung von Haut und Atemwegen beim Umgang mit Desinfektions- und Reinigungsmitteln
  • körperliche Belastung beim Heben und Tragen von Patienten unter ungünstigen Körperhaltungen (z. B. in Treppenhäusern)

BetrSichV

StVO

StVZO

FeV

TRGS 600

DGUV-V 70

DGUV-R 101-017

DGUV-R 101-018

DGUV-R 105-003

DGUV-I 204-010

DGUV-I 205-024

DGUV-I 205-027

DGUV-I 207-008

DGUV-I 207-022

DGUV-I 207-206

DGUV-I 250-010

DGUV Empfehlung "Tätigkeiten mit Stoffen, die obstruktive Atemwegserkrankungen auslösen"

DGUV Empfehlung "Fahr-, Steuer und Überwachungstätigkeiten"

DGUV Empfehlungen "Atemschutzgeräte (Vorsorge/Eignung)

DGUV Empfehlung "Tätigkeiten mit Infektionsgefahr"

DGUV Empfehlung "Belastungen des Muskel- und Skelettsystems einschließlich Vibrationen"

Leitfaden psychische Belastung

Substitution:

  • Ersatz gefahrstoffbelasteter Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie Verfahren durch Arbeitstoffe und Verfahren mit geringer bzw. keiner Gefährdung

Technische Maßnahmen:

  • Prüfung hinsichtlich einsetzbarer Ersatzstoffe
  • Einsatz von Dosiergeräten zur Verringerung der Kontaktmöglichkeit mit dem Gefahrstoff
  • Einsatz stichsicherer Kanülen zur Vermeidung von Stichverletzungen
  • Nutzung von Kanülabwurfbehältern
  • Verwendung von Handhabungs- und Hebehilfen (z. B. sog. Treppenstühle, klappbarer Tragesessel, Tragetuch, Rollbretter, Gleitmatten zum Umlagern der Patienten vom Bett auf Transporttrage[4]

Organisatorische Maßnahmen:

  • Ausbildung zur Einsatzkraft mit Fahraufgaben

    • fachspezifische Ausbildung am Simulator
    • grundlegende Ausbildung in Fahrzeugtechnik
    • verkehrsrechtliche Unterweisung zu Sonderrechtsfahrten
  • wiederholtes Training der Fahrsicherheit in Ausnahmesituationen und Training emotionaler Kompetenzen
  • Erstellen einer Betriebsa...

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