Nadelstichverletzungen sind (wie oben erwähnt) häufig. Aber auch wenn eine nicht zu vernachlässigende Gefahr für Infektionen in der Folge besteht, muss festgehalten werden, dass Infektionen in Zeiten der Schutzimpfung gegen das Hepatitis-B-Virus relativ selten sind.

Betroffene, die Angst vor Infektionen haben, werden ihre Verletzung in jedem Fall melden bzw. im Verbandsbuch oder Meldeblock dokumentieren. Trotz der dann sehr guten Prognose – sofortige postexpositionelle Therapie bzw. frühzeitige Behandlung einer Infektion begrenzen die Folgen der Nadelstichverletzung – bleiben aber bis zum endgültigen Ausschluss einer Infektion Ängste bestehen.

Ängste nach Nadelstichverletzungen aber auch Ängste vor Nadelstichverletzungen, lassen sich in erster Linie durch eine Aufklärung der Beschäftigten über die tatsächlichen Risiken minimieren. Dies sollte Bestandteil der Risikokultur sein: In einer echten Risikokultur muss nicht nur über Sicherheit gesprochen werden, sondern es muss ebenso auch über die Schaden- bzw. Fehlererwartung gesprochen werden. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch zu akzeptieren, dass Schäden überhaupt eintreten können. Im Falle einer Nadelstichverletzung bedeutet das zu akzeptieren, dass derartige Verletzungen jeden im Gesundheitsdienst betreffen können. Aufklärung über Risiken, Schutzmaßnahmen und Verhaltensmaßnahmen im Falle einer derartigen Verletzung, müssen also in Schulungen und Unterweisungen vor Aufnahme einer Tätigkeit mit dem Risiko einer Stich- und Schnittverletzung vermittelt werden.

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