Zusammenfassung

 
Begriff

Bei einer Löschübung handelt es sich um das praktische Training von Mitarbeitern zur Benutzung von Feuerlöscheinrichtungen. Dabei geht es primär um die Bekämpfung von Entstehungsbränden – deshalb liegt der Fokus auf der Benutzung von Handfeuerlöschern. Auch Wandhydranten zählen grundsätzlich dazu, diese sind jedoch meist nur in Gebäuden entsprechender Größe bzw. besonderer Art und Nutzung vorhanden. Das praktische Training dient dazu, den Mitarbeitern die Funktionsweise der im Unternehmen vorhandenen Handfeuerlöscheinrichtungen zu erläutern und den Löschvorgang damit selbst zu üben. Ein besonderer Aspekt ist dabei, den Löschvorgang so realitätsnah wie möglich zu gestalten. Dies wird z. B. durch den Einsatz eines sogenannten Feuertrainers erreicht, mit dem ein reales Feuer unter kontrollierten Bedingungen entzündet und wieder gelöscht werden kann.

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

Grundlegend ist § 12 Abs. 1 ArbSchG: "Der Arbeitgeber hat die Beschäftigten über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit während ihrer Arbeitszeit ausreichend und angemessen zu unterweisen." Konkreter ist § 22 Abs. 2 DGUV-V1 "Der Unternehmer hat eine ausreichende Anzahl von Versicherten durch Unterweisung und Übung im Umgang mit Feuerlöscheinrichtungen zur Bekämpfung von Entstehungsbränden vertraut zu machen."

1 Zielsetzung

Fast jeder größere Brand in Arbeitsbereichen kann durch den schnellen und richtigen Einsatz von Handfeuerlöschern in der Entstehungsphase gelöscht werden. Die einzigen Personen, die sich zu diesem Zeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Nähe des Brandes befinden, sind die Mitarbeiter vor Ort. Aus diesem Grund ist es wichtig die Mitarbeiter im Umgang mit den vorhandenen Handfeuerlöscheinrichtungen vertraut zu machen.

Grundsätzlich kann ein solches Training mit jedem Mitarbeiter durchgeführt werden. Die Berufsgenossenschaft verweist in der DGUV-V 1 auf eine "ausreichende Anzahl" von Mitarbeitern. Bei dieser Festlegung sollten die folgenden Aspekte berücksichtigt werden:

  • Höhe der Brandgefährdung in den einzelnen Arbeitsbereichen,
  • Größe der Arbeitsbereiche,
  • Schichtbetrieb,
  • Urlaub und Krankheit einzelner Mitarbeiter.
 
Praxis-Tipp

Zahl der trainierten Mitarbeiter

Es empfiehlt sich, die Zahl der ausgewählten Mitarbeiter lieber etwas großzügiger zu bemessen.

2 Organisation

Die Durchführung einer Löschübung sollte in regelmäßigen Abständen erfolgen. Es bietet sich an, diese im Rahmen der Brandschutzunterweisung oder von Alarmierungs- bzw. Evakuierungsübungen durchzuführen.

Im Vordergrund stehen dabei die Sicherheit der Mitarbeiter, der Umgebung sowie der Umwelt. Ohne entsprechend fachliches Knowhow innerhalb des Unternehmens (z. B. durch eine Betriebsfeuerwehr), ist von der Entfachung eines Feuers zu Übungszwecken dringend abzuraten. Aus Sicherheitsgründen ist vom Einsatz alter ungeprüfter Handfeuerlöscher abzuraten. Zudem handelt es sich bei Schaum- oder Pulverlöschern meist um Substanzen, die nicht im Rahmen von Übungen in die Umwelt gelangen sollten.

Grundsätzlich sollte der Kontakt zur Berufsgenossenschaft, der örtlichen Feuerwehr oder zum Hersteller bzw. der Vertriebsfirma der eingesetzten Handfeuerlöscher gesucht werden. Diese bieten meist entsprechende Löschübungen inkl. Trainingsequipment an. Zum Einsatz kommen dann meist sog. Feuertrainer, die die sichere Übung des Löschvorgangs ermöglichen.

Folgende Aspekte sind bei der Planung zu beachten:

  • Wo finden der theoretische und der praktische Teil der Übung statt (befestigter Bereich im Freigelände, wo alle Teilnehmer genügend Abstand zum Feuertrainer haben)?
  • Festlegung der Inhalte sowie des Zeitumfangs (ca. 1 bis 2 Stunden);
  • Gruppengröße festlegen (wenn möglich nicht mehr als 20 Personen an einem Feuertrainer).

3 Durchführung

Im ersten Teil der Übung sollten noch einmal kurz die theoretischen Aspekte eine Rolle spielen. Dieser kann durchaus inhaltlich mit der jährlichen Brandschutzunterweisung kombiniert werden.

Mindestens sollte die Übung folgende theoretische Aspekte beinhalten:

  • Brandfall – Was ist zu tun? (Alarmplan);
  • Vorkehrungen zum Selbstschutz (Einschätzung der Lage);
  • Welche Feuerlöscheinrichtungen bzw. Handfeuerlöscher gibt es im Unternehmen?
  • Welches Löschmittel ist für welchen Brand geeignet?
  • Aktivierung der Handfeuerlöscher;
  • Durchführung des Löschvorgangs (Löschtaktik – Entfernung, Richtung, Dauer);
  • Was geschieht mit benutzen Feuerlöschern?
  • Wer ist über das gelöschte Feuer zu informieren?
 
Praxis-Tipp

Hemmungen abbauen

Da das praktische Training des Löschvorgangs am Feuertrainer nacheinander erfolgt, besteht bei einigen Mitarbeitern ein gewisses Unbehagen, einen nicht erfolgreichen Löschversuch vor den Kollegen durchzuführen. Darum empfiehlt es sich, Führungskräfte aktiv mit in die Löschübung einzubinden und die ersten Löschversuche demonstrieren zu lassen. Dies verdeutlicht den Mitarbeitern noch einmal die Wichtigkeit der Übung und senkt außerdem die Hemmschwelle für die Ausführung des eigenen Löschvorgangs.

 
Wichtig

Nur mit Unterstützung

Bei der Durchführung einer Löschübung ist stets ...

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