Menschen treffen aus den unterschiedlichsten Gründen Fehlentscheidungen. Neben den beschriebenen Aspekten kommen noch unzureichende Kenntnisse und andere Faktoren hinzu. Fehlentscheidungen zu 100 % auszuschließen ist demnach ein lobenswertes Ziel, aber oft keine realistische Option. Auch wenn die meisten Fehler negative Auswirkungen haben, gibt es Bereiche, in denen Fehler schlimmer sind und weitreichendere Konsequenzen haben als in weniger kritischen Umgebungen.

In der Luftfahrt beispielsweise können einzelne Fehler verheerende Folgen haben und Menschenleben kosten (die Folgen z. B. in einer fehlerhaften Abrechnung in der Buchhaltung sind ärgerlich, aber involvieren kein Menschenleben). Deshalb ist es wichtig, dass aus jedem Fehler gelernt und jeder Fehler im besten Fall nur einmal gemacht wird. Das ist das Prinzip der Blackbox in der Luftfahrt. Alle Vorgänge werden aufgezeichnet, ausgewertet und Maßnahmen abgeleitet, die allen anderen zur Verfügung gestellt werden.

Dasselbe Prinzip lässt sich ähnlich auch auf den Arbeitsschutz und die Prävention von Arbeitsunfällen anwenden. Wenn Fehler oder Arbeitsunfälle auftreten, sollten diese offen diskutiert werden, damit andere davon profitieren können. Das funktioniert aber nur mit definierten Prozessen und einer entsprechenden Fehlerkultur. Im schlimmsten Fall werden Fehler von verschiedenen Mitarbeitern immer und immer wieder gemacht. Auch Beinaheunfälle sollten aufgenommen werden. Schließlich scheint auch etwas nicht ganz optimal gewesen zu sein, ansonsten wäre es kein Beinaheunfall gewesen, sondern eine normale Situation. Besteht eine Firma aus mehreren Standorten, können Fehler, Unfälle und Beinaheunfälle auch standortübergreifend aufgenommen werden. So müssen Fehler, die z. B. in Hamburg schon gemacht worden sind, nicht noch einmal in Stuttgart passieren.

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