Im Unternehmen steht der eine "oben" und der andere "unten". Beide Seiten haben unterschiedliche Blickwinkel, aber Sie haben alle eines gemeinsam. Es sind Menschen.
Mitarbeiter, Führungskräfte und Geschäftsleitung sind alle den gleichen physiologischen und psychologischen Gesetzmäßigkeiten auch Lebensprinzipien unterworfen (vgl. Abb. 4):
- Jeder muss essen. Die Ernährung ist der Treibstoff für Körper, Geist und Seele.
- Jeder muss sich bewegen. Die Bewegung ist der Motor für Herz, Lunge und Kopf.
- Jeder muss schlafen. Entspannung ist die Tankstelle für neue Energie.
- Jeder braucht Wertschätzung und Anerkennung für das, was er tut. Wertschätzung ist die Quelle für Motivation und Engagement.
Abb. 4: Lebensprinzipien (Überblick)
Im Hinblick auf diese Lebensprinzipien sind Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter alle gleich gestellt. Was liegt dann näher, als an diesem Hebel der gemeinsamen Gesundheitskompetenz anzusetzen? Statt mit der Veränderung bei uns selbst anzufangen, versuchen wir, die anderen zu ändern, bzw. warten darauf, dass die anderen sich ändern.
Was jeder selbst tun kann – so setzen Sie Ihre eigene Burnout-Prävention um
Sich selbst wert schätzen und sich um sich kümmern:
- gesunde Ernährung,
- ausreichende Bewegung,
- ausreichend Schlaf,
- regelmäßige Pausen.
Sich Zeit nehmen für sich und andere:
- eigene Werte reflektieren,
- berufliche Ziele definieren,
- Prioritäten setzen,
- die Balance zwischen Beruf, Freizeit und Familie halten,
- wertschätzend mit anderen umgehen.
3.1 Wenn nicht ich, wer dann? Sich selbst entwickeln
Im Rahmen des Burnout-Prozess verlieren wir uns selbst. Wir achten nicht mehr auf uns und die in uns wohnenden Lebensprinzipien.
Wenn Arbeit dich auffrisst
"Ein Mensch sagt, und ist stolz darauf, er gehe ganz in seiner Arbeit auf. Bald aber, nicht mehr ganz so munter, geht er in seiner Arbeit unter." (Eugen Roth)
Die Gelehrten sind sich bereits seit Jahrtausenden einig: Alles beginnt bei dir. Erkenne dich selbst.
Das ist schnell gesagt und auch für richtig erkannt, aber umgesetzt? Es ist tägliche Arbeit an sich.
Es gilt
- sich selbst zu begegnen,
- sich auszuhalten,
- sich auch in der aktuellen Situation anzunehmen.
Die Opferrolle zu erkennen und diese mit ihrer Passivität (z. B. zuerst müssen die anderen sich ändern) zu überwinden. Hilf dir selbst sonst hilft dir keiner. Mache dich nicht klein, sondern schätze dich selbst wert, dann gelingt auch die Beachtung der 3 wesentlichen Lebensprinzipien Ernährung, Entspannung und Bewegung.
3.2 Was kann jeder selbst tun – sich selbst wert sein
Jeder – egal ob Mitarbeiter, Führungskraft oder Geschäftsleitung – muss sich selbst so wertschätzen, dass er die physiologischen und psychologischen Gesetzmäßigkeiten bzw. Lebensprinzipien achtet und so seine Gesundheitskompetenz erhöht und seine Stressbewältigung/Resilienz verbessert.
Der individuelle Schutz besteht vorrangig aus einer emotional stabilen Persönlichkeit.[1] Dementsprechend halten auch andere Autoren bei der Burnout-Prävention die Maßnahmen im mentalen Bereich am Wichtigsten an.[2]
Vorab macht es Sinn, jeweils zuerst zu bestimmen, wo der Einzelne steht. Als Selbsttest kann dafür z. B. das Maslach-Burnout-Inventar (MBI) eingesetzt werden. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen steht zudem der ausführliche Musterfragebogen zur Gesundheitssituation und zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zur Verfügung. Die wichtigsten Instrumente für die Selbstentwicklung sind abhängig davon, wo der Mitarbeiter sich im Burnout-Zyklus befindet (Abb. 5).
Abb. 5: Burnout-Zyklus
Die folgenden Ansätze sind zu unterscheiden:
- Selbstcoaching, z. B. über frühzeitige Aus- und Weiterbildung im Rahmen von Zeit-, Ziel- und Selbstmanagement-Workshops.
- Burnout-Coaching, eine wirkungsvolle Prävention, z. B. über ein Employee Assistance Program (externe Mitarbeiterberatung) – wenn die Person noch zugänglich für solche Maßnahmen ist.
- Leugnet die Person die Probleme und zieht sich bereits zurück, müssen Fachexperten zu Rate gezogen werden.
- Wiedereingliederung nach Burnout – sollte auch mit entsprechenden Fachexperten gemeinsam begleitet werden.
Niemand weiß, wann das Zuviel anfing, aber umgekehrt gibt es einige gute Frühwarnsysteme, die ein jeder am besten an sich immer wieder überprüft.
Überlastungssymptome früh in allen Ebenen erkennen
Ein sehr effektives Mittel ist, auf die näheren Personen zu hören. Dafür kann der Check Gesunde Führung: Überlastungssymptome bei Mitarbeitern erkennen eingesetzt und um folgende Hinweise ergänzt werden:
- Nutzen Sie das Feedback Ihrer Kollegen (Fremdbild), um Ihr Selbstbild zu überprüfen. Achten Sie gegenseitig aufeinander. (Beruf)
- Nutzen Sie das Feedback Ihrer Freunde, um Ihr Selbstbild gespiegelt zu bekommen. (Freizeit)
- Nutzen Sie Ihre Familie und die engsten Vertrauten, um früh erste Anzeichen zu bemerken. (Familie/Beziehung)
Wir haben die Wahl, uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, denn unsere Haltung ist entscheidend. Die moderne Hirnforschung bestätigt: Die Haltung bestimmt das Verhalten.
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