Die Gründe für Boreout sind häufig im Unternehmen selbst zu finden, sei es durch Unternehmensentscheidungen, falsche Personalpolitik oder durch das Führungspersonal verursacht. Es können aber auch unglückliche Umstände von außen oder persönliche Gründe für Boreout verantwortlich sein.

Umstrukturierungen oder Rationalisierungsmaßnahmen

Umstrukturierungen oder Rationalisierungsmaßnahmen zwingen Unternehmen, Personal abzubauen, weil Stellen wegfallen oder Arbeiten obsolet werden. Wenn aber Beamtentum oder langjährige Betriebszugehörigkeit eine Kündigung nicht zulassen, kann das ein Weg ins Boreout-Erleben sein.

Kein Raum für selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten

Auch eine große Bürokratie, rigide Arbeitsstrukturen, standardisierte, kleinteilige Arbeitsvorgänge und eine Kontroll-Kultur, die zusammengenommen wenig Raum für kreatives, selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten lassen, können zum Erleben von Langeweile führen.

Schwankende Auftragslage

Selbstständige, deren Auftragslage Schwankungen unterliegt, werden Boreout kennen. Zeiten, in denen eine gute Auslastung vorliegt, folgen Zeiten, in denen keine Anfragen oder Aufträge eingehen.

Perfide Personalpolitik

Boreout bewusst herbeizuführen, kann auch Bestandteil einer perfiden Personalpolitik sein: Wenn man Mitarbeiter seelisch zermürbt, muss man Ihnen nicht kündigen, man muss ihnen keine hohen Abfindungen zahlen und auch keine Aufhebungsangebote machen – man braucht einfach nur abzuwarten, wer den längeren Atem hat. Setzt man unliebsam gewordene oder überflüssige Mitarbeiter in ein separates Büro und koppelt sie vom Tagesgeschäft und von Informationen ab, werden sie eines Tages von selbst gehen. Diese separaten Büros werden mitunter auch als "Sterbezimmer" bezeichnet. Sie befinden sich meist abseits, im Keller, am Fahrradabstellplatz und sind sehr spartanisch eingerichtet. Außer Tisch und Stuhl ist kein weiteres Mobiliar notwendig, außer vielleicht ein Papierkorb, in den man selbstgebastelte Papierkügelchen werfen kann.

Bossing

Schließlich gibt es eine sehr spezielle Form von Boreout. Vorgesetzte, die ihre Mitarbeiter "am langen Arm verhungern lassen". Langweilige Routineaufgaben werden vergeben, interessante Aufgaben werden behalten und selbst ausgeführt oder an "gefälligere" Kollegen vergeben. Der Vorgesetzte stellt seine Mitarbeiter bewusst kalt, sei es aus Konkurrenzangst, Neid oder dem Wunsch, Macht auszuüben. Das sog. Bossing ist eine Form von Mobbing, die von Führungskräften ausgeht.

Falsche Berufs- und Arbeitsvorstellungen

Ein weiterer Grund für Boreout sind falsche Berufs- und Arbeitsvorstellungen, die für Arbeitnehmer in Frustration und Langeweile enden. Falsche Vorstellungen über die Arbeitswelt im Allgemeinen und über die spezielle Berufswahl im Besonderen führen dazu, dass sich Arbeitszufriedenheit, berufliches Ausgefülltsein und Sinnhaftigkeit der Arbeit nicht einstellen können.

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