Seit der WEG-Reform kann ein Mehrheitsbeschluss einfacher gefällt werden als früher. Mehr Rechtssicherheit bringt das allerdings nicht, da die unterliegende Partei gerichtliche Schritte einleiten kann – mit manchmal völlig offenem Ergebnis.

Vor allen Dingen schafft eine gerichtliche Entscheidung häufig keinen Rechtsfrieden. Wer nachhaltig das Gefühl hat, mit seinen Interessen nicht ernst genommen zu werden, sinnt möglicherweise auf Revanche, egal, wie diese aussieht. Ein wirklicher Erfolg sieht anders aus.

Es klingt viel besser, wenn erst einmal nach den Interessen der jeweiligen Beteiligten gefragt wird und geklärt wird, "worin das Herzblut" der jeweiligen Miteigentümer steckt. Wenn dies in möglichst großem Maße berücksichtigt werden kann, was auch Kompromissbereitschaft voraussetzt, ist die Chance für eine große Akzeptanz eines Beschlusses deutlich höher.

 
Praxis-Tipp

"Den Kuchen größer machen"

Auch dieses Mittel aus dem Werkzeugkasten eines guten Mediators kann eine gute Gesamtlösung fördern: Die Mehrheit kann ihre Ziele umsetzen, die Minderheit erhält einen Ausgleich auf einer ganz anderen Ebene (z. B. einen freien Stellplatz, ein Sondernutzungsrecht o. Ä., auf den kein Rechtsanspruch besteht).

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