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Der Vertragsverstoß des Mieters kann in einem Tun oder Unterlassen bestehen. Die vertraglichen Pflichten ergeben sich aus dem Mietvertrag und umfassen alle Formen der Schlecht- oder Nichtleistung sowie Haupt- und Nebenpflichten. § 278 (Haftung für Erfüllungsgehilfen) und § 540 Abs. 2 (Verschulden des Dritten bei Untermiete) finden Anwendung.

Bei mehreren Mietern reicht es aus, dass einer der Mitmieter die Pflichtverletzung begangen hat. Auch für das Verhalten des Untermieters hat der Mieter einzustehen (OLG Hamm, RE v. 17.8.1982, 4 Re Miet 1/82, ZMR 1983, 49; OLG Hamm, RE v. 23.10.1991, 30 RE-Miet 1/91, ZMR 1992, 20; Kraemer, NZM 2001, 551, 560; a. A. KG Berlin, RE v. 15.6.2000, 6 RE-Miet 10611/99, ZMR 2000, 822). Dabei ist unerheblich, ob dem Untermieter bestimmte Räume zum alleinigen Gebrauch überlassen worden sind oder ob Hauptmieter und Untermieter die gesamte Wohnung gemeinsam benutzten (AG Berlin-Tiergarten, Urteil v. 26.1.1987, 5 C 672/86, GE 1987, 285, 287). Auch das Verhalten der Familienangehörigen, die selbst nicht Mieter der Wohnung sind, muss sich der Mieter anrechnen lassen (AG Brühl, Urteil v. 21.12.2007, 22 C 433/07, WuM 2008, 596; LG Karlsruhe, Urteil v. 30.7.2013, 9 S 57/13, ZMR 2014, 43; AG Karlsruhe, Urteil v. 19.12.2012, 6 C 387/12, ZMR 2013, 968; einschränkend KG Berlin, RE v. 15.6.2000, 16 RE-Miet 10611/99, NZM 2000, 905).

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