Baukultur: Wohn(t)raum im Maschinenraum

Für die Wohnungswirtschaft ist der Umbau historischer Fabriken in Wohnhäuser schwer zu stemmen. Dass sich das Wagnis jedoch für Unternehmen lohnen kann, zeigen einige Beispiele auch und gerade in ländlichen Gegenden.

Dass Roy Brückner und sein Team mit ihrem Bauvorhaben den Nerv der Zeit getroffen hatten, wurde dem Prokuristen der Stadtwerke Marienberg spätestens bei den "Tagen des offenen Denkmals" klar: Weit mehr als 1.000 Besucher in dem Erzgebirgsstädtchen folgten der Einladung, die historische Baldauf-Fabrik zu besichtigen. "Die Leute haben uns überrannt", sagt Brückner. Dabei hätten die Marienberger nur mit Führung und in kleinen Gruppen durch den einstigen Prachtbau flanieren dürfen – zu marode ist der aktuelle Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes, das Prunk und Stolz der einstigen Bergbaustadt derzeit nur erahnen lässt.

Wohnen in der Fabrik?!

Mit den Plänen, aus dem stark verfallenen Industriegebäude mitten im Ortszentrum ein Mehrfamilienhaus zu machen, stehen die Stadtwerke vor einer Mammutaufgabe. Wohnungsbau in ehemaligen Fabriken gilt als hoch riskant und für kommunale Unternehmen als wenig wirtschaftlich – zu unwägbar die Risiken bei der Sanierung, zu aufreibend die Abstimmungen mit d...

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Dies ist ein Beitrag aus der Zeitschrift Die Wohnungswirtschaft.
DW 12 2020

DW Die Wohnungswirtschaft steht für Informationen rund ums Wohnen aus Politik, Verbänden und Unternehmen. Marketing, EDV und Managementstrategien werden ebenso behandelt wie Rechtsprechung in der Wohnungswirtschaft.

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Schlagworte zum Thema:  Wohnungswirtschaft, Bauwirtschaft, Wohnungsbau