Scout24 übernimmt Immobilienbewerter Sprengnetter

Die Digitalplattform Scout24 übernimmt die Mehrheit am Immobilienbewerter Sprengnetter. Sprengnetter bietet Daten und Bewertungen für Banken und die Immobilienwirtschaft an, diese sollen in den Online-Marktplatz ImmoScout24 integriert werden. Sprengnetter wird das Geschaft unter der eigenen Marke fortführen.

Scout24 werde 75 Prozent an der 1978 gegründeten Sprengnetter Gruppe übernehmen, teilte der MDax-Konzern am 19. Juni in München mit. Sprengnetter bietet Daten und Bewertungen für Banken und die Immobilienwirtschaft an – mit Softwarelösungen, dem automatisierten Bewertungsmodell AVM (Automated Valuation Model) und Finanzierungsgutachten. Eigentümer und CEO ist Jan Sprengnetter. Er wird dem Leadership-Team von Scout24 beitreten.

Der Immobilienbewerter wird das Geschäft unter der eigenen Marke weiterführen, heißt es.  Der Hauptsitz befindet sich in Bad-Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz).

Die Gruppe werde ohne Schulden und Barmittel mit etwa 100 Millionen Euro bewertet. Die Transaktion soll im Juli abgeschlossen und das Geschäft ab dem zweiten Halbjahr konsolidiert werden.

Scout24: Bewertungsprozess für Immobilien vereinfachen

Mit der Übernahme der Sprengnetter Gruppe setzt Scout24 nach eigenen Angaben die Strategie fort, ein umfassendes digitales Ökosystem zur Vereinfachung von Immobilientransaktionen aufzubauen. Die Sprengnetter-Produkte sollen in die ImmoScout24-Plattform einfließen – bestehende Kunden von Sprengnetter sollen von einem breiteren und stärker integrierten Angebot profitieren.

"Unsere Unternehmen arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Wir teilen die gleiche Vision und haben den gleichen Anspruch, den Bewertungsprozess für Immobilien zu vereinfachen", kommentierte der CEO von Scout24, Tobias Hartmann, die Übernahme. Er sehe dadurch auch Potenzial, das Thema Nachhaltigkeit im Immobiliensektor in Deutschland voranzutreiben.

"Gemeinsam werden wir die nächste Stufe der Digitalisierung in der Immobilienbranche gestalten, von der Anreicherung der Immobilieninserate bis hin zu ESG-Services und maßgeschneiderten rein digitalen Finanzierungslösungen", erklärte Sprengnetter. Er wird mit 25 Prozent am Unternehmen beteiligt bleiben. Der endgültige Anteilsverkauf ist an einen Earn-Out-Mechanismus geknüpft. Ein Teil des Kaufpreises wird in Scout24-Aktien gezahlt.

L'Immo-Pocast mit Jan Sprengnetter: Was macht das Hochwasser mit den Immobilienpreisen?


Das könnte Sie auch interessieren:

ImmoWertV 2021 gilt seit dem 1.1.2022

BelWertV-Novelle: Bafin passt Beleihungswerte an

Erbschaftsteuer liegt jetzt beim Bundesverfassungsgericht

dpa