Prognose: Bauzinsen für Immobilienkredite bleiben stabil

Die Bauzinsen für zehnjährige Immobiliendarlehen werden in den kommenden vier Wochen stabil bei 3,5 Prozent bleiben werden, lautet ein Ergebnis aus dem aktuellen Interhyp-Panel. Ein Drittel der Experten prognostiziert mittel- bis langfristig fallende Zinsen in Richtung drei Prozent.

Die Kreditinstitute aus dem monatlichen Interhyp-Zinspanel gehen davon aus, dass sich die Bauzinsen für zehnjährige Hypothekendarlehen in den kommenden vier Wochen auf stabilem Niveau bei 3,5 Prozent bewegen werden.

Bauzinsen pendeln sich zwischen drei und vier Prozent ein

Mittel- bis langfristig – damit ist ein Zeitraum von sechs Monaten bis zu einem Jahr gemeint – sieht die Hälfte (50 Prozent) der Befragten die Bauzinsen in einem Korridor zwischen 3,5 und vier Prozent. Ein Drittel (33 Prozent) der Experten prognostizieren fallende Bauzinsen in Richtung drei Prozent. Knapp jeder fünfte (17 Prozent) Panel-Teilnehmer vertritt die Meinung, dass die Zinsen auch wieder steigen könnten.

Die erste Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten die Experten erst im Juni 2024. "Da die Inflation aber immer noch zu hoch ist und auch die Konjunktur wieder leicht anzieht, ist der Spielraum für die EZB ziemlich beschränkt", meint Carsten Brzeski, Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Es werde nicht so viel Zinssenkungen geben wie aktuell von den Märkten eingepreist.

Im November 2023 waren die Zinsen auf über 4,2 Prozent geklettert und erreichten damit ein Zehn-Jahres-Hoch. Zum Jahresstart 2024 lagen die bestmöglichen Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen bei unter drei Prozent.

BF.Marktradar: Erholung der Immobilienmärkte braucht Zeit

Beim Jahreskongress Finanzierung fassten Experten aus der Immobilienwirtschaft für den BF.Marktradar Mai 2024 zusammen: Die langfristigen Zinsen tendierten im April 2024 im Mittel leicht aufwärts, während sich die kurzfristigen Zinsen etwas nach unten bewegten.

Der Zehn-Jahres-Zinswap startete demnach von 2,66 Prozent am Anfang des Monats und notierte 2,81 Prozent am Monatsende. Der Drei-Monats-Euribor fiel von 3,883 Prozent Anfang April 2024 auf zuletzt 3,835 Prozent. Der Sechs-Monats-Euribor gab ebenfalls leicht nach, von 3,842 Prozent zu Beginn des Monats auf 3,815 Prozent Ende April.

Positive Impulse für den Immobilienmarkt könnten den Marktakteuren zufolge die rückläufige Inflation und damit die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen setzen. Das gelte besonders für den Wohnimmobilienmarkt. Was gegen eine schnelle Erholung spreche, sei die Trägheit der Märkte: Neue Informationen brauchen erfahrungsgemäß vier bis sechs Jahre, bis sich Resultate bei den Preisen zeigen, heißt es im aktuellen Marktradar. Es sei eher unwahrscheinlich, dass ein neuer Aufwärtstrend unmittelbar bevorsteht.


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dpa
Schlagworte zum Thema:  Zinsen, Baukosten, Wohnungsbau