Die traditionelle Rollenverteilung ist klar: Der Mensch steuert und überwacht die Maschine, die für ihn arbeitet und ihn unterstützt. Wie wir an den bisherigen Beispielen gesehen haben, ist ein Wechsel der Rollenverteilung durch die Fähigkeiten der KI nicht nur denkbar, sondern nimmt bereits Formen an. Das kann bei Mitarbeitende psychische Auswirkungen haben und die Urangst des Menschen, einen Kontrollverlust zu erleiden, verstärken.

Dadurch wird mittelbar das individuelle Stressempfinden weiter erhöht, was bei der Einführung von KI im Unternehmen berücksichtigt werden sollte. Obwohl die psychische Gesundheit bereits heute einer der wichtigsten Faktoren im betrieblichen Gesundheitsmanagements ist, könnte die Einführung von KI dies noch weiter verstärken.

Im Umkehrschluss muss allerdings auch darauf hingewiesen werden, dass sich Mitarbeitende nicht übermäßig abhängig von KI und den generierten Informationen machen sollten. Es droht sonst auf Dauer ein Verlust traditioneller Fähigkeiten und manueller Kontrolle.

Grundsätzlich ergeben sich direkt durch die Verwendung von KI am Arbeitsplatz wichtige Fragen des Arbeitsschutzes. Phoebe V. Moore weist in ihrem Konferenzpapier "OSH and the Future of Work: Benefits and Risks of AI Tools in Workplaces" darauf hin, dass psychosoziale Gefährdungen an bereits digitalisierten Arbeitsplätzen noch zunehmen können. Dies gilt insbesondere, wenn KI in bestehende Technologien integriert wird, die nicht für das Zusammenwirken mit KI konzipiert wurden oder wenn KI unbedarft neu eingeführt wird. Diese Gefährdungen umfassen Stress, Diskriminierung, zunehmende Unsicherheit und sogar Muskel-Skelett-Erkrankungen.[1]

Zur Einführung empfiehlt sich daher ein begleitendes Programm mit Schulung und Beteiligung der betroffenen Mitarbeitenden und ausführliche Kommunikationsmaßnahmen.

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